Der am 18. September 1969 als Sohn einer französischen Landarztfamilie geborene Vincent Reynouard arbeitet nach dem Studium der Mathematik als Lehrer an verschiedenen Schulen. Gleichzeitig vertieft er sein Wissen über die Geschichte seines Heimatlandes, besonders hat es ihm die Zeit der deutschen Besatzung in den Jahren 1940-45 angetan. Dabei beißt er sich an den tragischen Geschehnissen rund um das Dorf Oradour-sur-Glane fest, bei denen in der zentral gelegenen Kirche mehr als 600 Menschen durch einen Feuersturm ums Leben kamen – vor allem Alte, Frauen und Kinder. Von der etablierten Geschichtsschreibung wird dieses schreckliche Ereignis als ein Kriegsverbrechen der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ eingeordnet.
Seine Schlussfolgerungen fasst Reynouard in Buchform zusammen, im renommierten Druffel-Verlag erschien das Werk 1999 unter dem Namen „Die Wahrheit über Oradour: Was geschah am 10. Juni 1944 wirklich?“ erstmalig in deutscher Sprache. Sein ernüchterndes Fazit vor allem über die Rolle der französischen Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg löst einen Sturm der Entrüstung aus. Denn bislang galten die Damen und Herren der Résistance als Ehrenleute mit weißer Weste, denen man ihre oft sehr kommunistischen Ansichten und ihre rücksichtslose Brutalität gerne nachsah. Sofort setzt ein breites Kesseltreiben gegen Reynouard ein, was nur drei Monate nach Erscheinen des Buches zu dessem Verbot in Frankreich führt.
In den folgenden Jahren verstärkt Reynouard seine Forschungsarbeiten und provoziert die Justiz auch mit eigenen politischen Bekenntnissen. Im Jahr 2010 muss er eine mehrmonatige Haftstrafe antreten, am 5. April 2011 wird er entlassen und siedelt kurz darauf mit seiner Familie nach Belgien über. Doch auch dort kommt er nicht zur Ruhe, im Februar 2015 verurteilt man ihn in Frankreich zu einer zweijährigen Haftstrafe. Der Revisionist beschließt, seine Familie zu verlassen und nach Großbritannien überzusiedeln. Im Norden von London verdient er sich ein karges Zubrot als Nachhilfelehrer.
Ende August 2020 sorgt eine Graffito-Schmiererei in Oradour-sur-Glane für Empörung, weil ein Unbekannter am Eingang zum dortigen Gedenkzentrum in französischer Sprache gesprüht hatte: „Wann kommt die Wahrheit heraus? Reynouard hat Recht!“. Die französische Justiz wurde damit erneut aufgerüttelt und unterstellt dem im Exil lebenden Reynouard eine, wie auch immer geartete Beteiligung an der Tat.
Im Juni 2021 wird schließlich ein internationaler Haftbefehl ausgestellt, der sich auf ein Video aus dem Jahr 2013 bezieht, das kurzzeitig bei YouTube zu sehen war. Im Oktober desselben Jahres klingelt es unverhofft an der Wohnungstür des Mathematiklehrers, und zwei Zivilfahnder fragen ihn, ob er etwas über den Verbleib von „Vincent Reynouard“ wisse. Dieser erkennt geistesgegenwärtig die Gefahr, türmt fluchtartig durch eine Hintertür und versteckt sich fortan an einem unbekannten Ort.
Dann folgt am 10. November 2022 der große Paukenschlag: In einem kleinen schottischen Fischerdorf nördlich von Edinburgh wird Reynouard in den frühen Morgenstunden von sechs Polizeibeamten festgenommen und sofort in Untersuchungshaft gebracht. Der von seinem Anwalt vorgebrachte Antrag auf Haftverschonung wird nicht stattgegeben, weil der Druck der französischen Justiz zu stark ist. Vincent Reynouard soll nun nach Frankreich abgeschoben werden, wo ihn eine mindestens zweijährige Haftstrafe wegen der von ihm begangenen Meinungsverbrechen erwartet.
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