Die Bürgerrechtlerin und streitbare Kämpferin für die Meinungsfreiheit, Ursula Haverbeck, ist nicht nur die bekannteste Dissidentin Deutschlands, sondern mit ihren 91 Jahren auch vermutlich die älteste politische Gefangene der Welt. Seit Jahrzehnten im Umweltschutz aktiv, gehörte sie zu den Pionieren der Anti-Atom-Bewegung und war sechs Jahre lang Präsidentin der deutschen Sektion des Weltbundes zum Schutze des Lebens. Zusammen mit ihrem 1999 verstorbenen Ehemann, dem hochrangigen NSDAP-Funktionär Werner Georg Haverbeck, leitete sie über 40 Jahre lang die Heimvolkshochschule „Collegium Humanum“. 2008 wurde die freigeistige Tagesstätte auf Geheiß des Innenministers verboten und das komplette Vereinsvermögen beschlagnahmt.
Vor mehr als 15 Jahren begann für Ursula Haverbeck – die sich damals bereits in fortgeschrittenem Alter befand – eine Odyssee durch die Gerichtssäle der Republik, die bis heute anhält und die sie schließlich im Mai 2018 mit fast 90 Jahren in Gesinnungshaft brachte. In den meisten dieser Strafverfahren ging es darum, dass Haverbeck die Richtigkeit der offiziellen Geschichtsschreibung zu den jüdischen Opferzahlen während der Zeit des Dritten Reiches abstritt beziehungsweise in Frage stellte. Wurde Haverbeck am Anfang noch zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt, folgten schließlich weitere Verurteilungen zu vollstreckbaren Haftstrafen.
Nachdem das erste Verfahren (zwei Jahre Haft wegen Artikeln in der Zeitschrift „Stimme des Reiches“) rechtskräftig geworden war, erfolgte die Festnahme und Inhaftierung Haverbecks am 7. Mai 2018. Neben mehreren Solidaritäts-Demonstrationen in ihrem Haftort Bielefeld, zuletzt anlässlich ihres 91. Geburtstages im November 2019, wurde mit einer Vielzahl von Aktionen und einer deutschlandweiten Solidaritätswoche auf das Schicksal der inhaftierten Bürgerrechtlerin aufmerksam gemacht. Auch aus der Gesinnungshaft heraus führt Ursula Haverbeck ihren Kampf für die Wiederherstellung von Meinungs- und Forschungsfreiheit weiter, zum Beispiel durch das Publizieren offener Briefe und durch ihre Spitzenkandidatur für die Partei DIE RECHTE bei der vergangenen Europawahl.
Hier geht es zur Bestellung der Aufkleber und Plakate zum Tag der politischen Gefangenen 2020
Ich bitte um Hinweise für finanzielle Unterstützung von Frau Haverbeck.