„Mein Kampf ist ein herrliches Abenteuer!“ – Im Gespräch mit dem politisch verfolgten Historiker Vincent Reynouard

Wir sitzen mit einer kleinen Gruppe von Kameraden aus Deutschland, Frankreich und den USA in einem Restaurant in der Nähe von Metz beim Mittagessen, der Rotwein lockert die Stimmung, es wird erzählt und gelacht. In unserer Mitte sitzt ein kleiner, unscheinbarer Mann mit hellblauem Strickpulli und schaut gedankenverloren zum Nachbartisch, wo eine alte Frau mit ihrem kleinen Urenkel spielt. Angesprochen, an was er gerade denkt, antwortet er: Zwei Menschen, einer am Ende und einer am Anfang seines Lebens, so ist auch der Kreislauf eines Volkes.

Niemand, der diesen zierlichen, der Gegenwart scheinbar immer etwas entrückten Mann zum ersten Mal sieht, würde denken, dass er als einer der gefährlichsten Staatsfeinde Frankreichs seit mehr als drei Jahrzehnten verfolgt und immer wieder eingesperrt wird. Sein Name: Vincent Reynouard. Wir haben uns im Frühjahr mit dem bekannten Revisionisten getroffen, der uns offen und ehrlich unsere Fragen beantwortet hat – das ist auch der Grund, warum wir einige Antworten im freiesten Deutschland aller Zeiten zensieren mussten.

N.S. Heute: Lieber Vincent, könntest Du Dich bitte für die deutschen Kameraden vorstellen?

V.R.: Ich wurde 1969 bei Paris geboren, zog aber mit meinen Eltern schon bald in die Normandie, wo sie als Physiker arbeiteten und ich meine eigentliche Kindheit verbrachte. Ich wuchs also auf dem Land auf und hatte eine wunderbare Jugendzeit, auch weil meine Eltern sehr wohlhabend waren. Seit 1991 bin ich diplomierter Chemiker.

N.S. Heute: In Frankreich hattest Du ja eigentlich als Lehrer für Mathematik gearbeitet, woher rührt dann Dein Interesse für geschichtliche Themen?

V.R.: Als ich etwa 14 Jahre alt war, beschäftigte mich die soziale Frage und warum viele Leute in Armut leben mussten. Ich schmökerte in den Büchern, die bei uns zuhause standen, und sah dort Bilder aus dem Dritten Reich. Als ich um die 18 Jahre alt war, las ich ein bestimmtes Buch auf Französisch und war beeindruckt davon, wie Hitler seine Anhänger zum Einsatz für die Gemeinschaft aufforderte. Doch wenn ich ins Gespräch mit meinen Eltern oder Freunden kam, wurde mir sofort entgegnet, dass ich aber doch wisse, wohin dieser Nationalsozialismus geführt hätte. Das wollte ich nicht glauben, denn dessen Zielrichtung, so dachte ich, war doch die Gemeinschaft – also war ich zunächst sehr enttäuscht. Doch durch die Lektüre einer Schrift, die zur damaligen Zeit erschien, wurde mein Interesse für den Revisionismus geweckt.

Denkmal für die französischen Kriegstoten in Metz/Nordfrankreich

„Porte des Allemands“ („Deutsches Tor“) in Metz; der Name stammt von dem ehemaligen benachbarten Hospital des Deutschen Ordens

N.S. Heute: Wann wurde Dir Deine Meinung das erste Mal zum Verhängnis?

V.R.: Mit 20 Jahren war ich davon überzeugt, dass der Revisionismus der erste Schritt für ein neues nationales Erwachen sei. Also verteilte ich überall, wo ich zu tun hatte, Flugblätter, die den Revisionismus zum Inhalt hatten – auch in der Universität Caen, was schließlich dazu führte, dass ich von der Ingenieurschule für die Dauer von neun Monaten verbannt wurde; das war 1990.

Zwei Tage später kam es in Carpentras/Südfrankreich zur Schändung eines jüdischen Friedhofs, was in ganz Frankreich für Entsetzen sorgte. Das hatte meine bereits erwähnte Suspendierung zur Folge, obwohl meine Flugblätter mit der Grabschändung gar nichts zu tun hatten. Ich ging gerichtlich gegen die Entscheidung der Universitätsleitung vor und erreichte, dass ich schon nach drei Monaten wieder zum Unterricht zugelassen wurde.

Im selben Jahr wurde vom Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den Revisionismus verbot. Dagegen verteilte ich ebenfalls Flugblätter, und ich wurde am 6. November 1991 als erster Revisionist in Frankreich vor Gericht gestellt.

N.S. Heute: Du warst also bereits als junger Mann von politischer Verfolgung betroffen. Im Jahr 2010 musstest Du erstmals eine Gefängnisstrafe absitzen. Wie kam es dazu?

V.R.: Ja, das war wegen einer kleinen Broschüre, die ich herausgegeben hatte. 16 Seiten, ein paar Fotos, ein paar Kommentare. 300 Exemplare wurden insgesamt verschickt. Dafür bekam ich 2008 ein Jahr Gefängnis. Ein Jahr später wurde ich nochmals zu einem Jahr verurteilt. Ich wurde schließlich in Brüssel verhaftet, wo ich mittlerweile wohnte. Man steckte mich einige Wochen ins dortige Gefängnis und lieferte mich schließlich nach Frankreich aus, wo ich die Strafe abgesessen habe.

N.S. Heute: Warum verließest Du Deine Heimat Frankreich und gingst nach England? War das eine freie Entscheidung von Dir, oder bist Du wegen der politischen Verfolgung ins Exil gegangen?

V.R.: 2015 wurde ich in der Normandie zu zwei weiteren Jahren Gefängnis verurteilt. Das war eigentlich nicht möglich, weil die Höchststrafe für Revisionismus bei einem Jahr lag. Doch das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass ich „Wiederholungstäter“ sei und damit eine Verdoppelung der Höchststrafe verdient hätte. Ich verlor nicht nur meine Arbeit, sondern eigentlich alles. Und da ich noch einige Videobeiträge veröffentlicht hatte, musste ich eine noch längere Strafe befürchten, wenn alle Strafen zusammengezählt würden.

Zum Glück wurde mir das Haus eines Mitstreiters überlassen, das in der Nähe von London lag. Also ging es auf die Insel… Doch das Gebäude stand seit zwei Jahren leer, und sein Zustand war entsprechend. Die exotischen Vormieter hatten es völlig heruntergewohnt, vieles war kaputt. Doch ich war glücklich, zumal mir ein Anwalt versichert hatte, dass ich so lange sicher war, als ich England nicht verlassen würde. Aber ich durfte noch nicht einmal mit dem Schiff nach Irland fahren. Das wenige, was ich für meinen Lebensunterhalt brauchte, erarbeitete ich mir durch private Nachhilfestunden.

N.S. Heute: Im Jahr 2021 stellte Frankreich dann ein internationales Auslieferungsgesuch an Großbritannien…

V.R.: Stimmt, das war offiziell deshalb, weil ein Unbekannter in Oradour-sur-Glane an das alles beherrschende Denkmal „Oradour ist eine Lüge – Vincent Reynouard hat Recht!“ gesprüht hatte. In dem Gesuch behauptete die französische Justiz, dass ich wegen Rassismus vor Gericht gestellt werden solle. Doch das war gelogen! Aber sie brauchten unbedingt ein Verbrechen, das eine sofortige Auslieferung nach sich ziehen sollte. Das wäre bei „Rassismus“ der Fall gewesen.

Die britische Justiz durchschaute das Spiel jedoch und wies darauf hin, dass es in Wirklichkeit um Revisionismus gehe und eben nicht um Rassismus. Frankreich musste erst einmal klein beigeben, machte sich aber sofort auf die Suche nach „rassistischen Äußerungen“. Sie befassten sich also mit meinen Videos und entdeckten in einem 45-minütigen Video eine Passage von 31 Sekunden, die sie als „rassistisch“ werteten. Diese 31 Sekunden waren also der gesuchte Beweis.

N.S. Heute: Dennoch hast Du das Auslieferungsgesuch als einen Sieg gedeutet…

V.R: Ja, natürlich! Man sollte sich mal überlegen: Mein Buch über Oradour wurde nur wenig mehr als eintausend Mal verkauft. Doch das Dokumentationszentrum von Oradour besuchen pro Jahr etwa 600.000 Menschen. Sie haben alle Möglichkeiten – und ich? Wenn meine Ansichten so abwegig sind, warum beachten sie mich dann überhaupt? Was sind schon eintausend Bücher? Eintausend Bücher gegen die Übermacht der Medien, und trotzdem verlangte Frankreich von Großbritannien meine Auslieferung!

N.S. Heute: Wie lief Deine Verhaftung genau ab?

V.R.: Sie schickten zwei Polizeiagenten, um mich festzunehmen, was recht witzig war. Denn als die beiden an meiner Tür klingelten und mich fragten, ob ich „Vincent Reynouard“ sei, sagte ich einfach, dass nicht ich der Gesuchte sei… Ich sei „Valentin“ – eine Scheinidentität, die ich mir als Privatlehrer zugelegt hatte. Damit waren sie zufrieden und ich schloss die Wohnungstür. Doch fünf Minuten später standen sie wieder vor der Tür, anscheinend hatten sie sich mein Foto doch noch einmal genauer betrachtet… Mir blieb gerade noch genug Zeit, um durch die Hintertür zu verschwinden.

Schließlich tauchte ich in Schottland unter, in einer Siedlung, die aus nur vier Häusern besteht. Also schalteten die Franzosen den britischen Geheimdienst ein, um mich aufzuspüren. Und sie brauchten dazu ein ganzes Jahr! Und dann kamen noch 15 Monate Auslieferungshaft dazu… Wegen eines Prozesses, der sich damit befasste, ob ich Revisionist oder Rassist sei. Schließlich wandten sie ein altes Gesetz an, das in den 1930er-Jahren entstanden war, als immer mehr Leute eigene Telefonanschlüsse hatten und man gegen obszöne Anrufer vorgehen musste. Ich wurde also eigentlich wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses durch äußerst obszöne Botschaften“ für schuldig gefunden – auch wenn meine Videos natürlich keine sexuellen Obszönitäten beinhalteten, sondern nur die offizielle Geschichtsschreibung hinterfragten. 15 Monate ging es hin und her! Schließlich musste man mich einem obszönen Lustmolch gleichstellen, um doch noch meine Auslieferung zu erreichen… Und alles, obwohl ich nur ein- bis zweitausend Anhänger habe… Ist das nicht ein Sieg für mich?

N.S. Heute: Du hast während Deiner Haft bestimmt viel Unterstützung von Mitstreitern bekommen. Wieviele Briefe erreichten Dich während Deiner Haftzeit in Schottland?

V.R.: Durchschnittlich trafen pro Tag drei Briefe ein, an Weihnachten und an meinem Geburtstag natürlich viele mehr. Es werden also insgesamt um die zweitausend Briefe aus aller Welt gewesen sein, sogar aus Saudi-Arabien, Japan und China!

N.S. Heute. Gab es politische Gruppierungen oder Parteien, die Dich moralisch oder finanziell unterstützten?

V.R.: Nein, überhaupt nichts! Keine Briefe, keine Erwähnungen, keine Hilfe! Auch eine schottische Organisation, die sich angeblich für Meinungsfreiheit starkmacht, blieb stumm. Nur das Magazin „Heritage & Destiny“ von Peter Rushton machte auf mein Schicksal aufmerksam. Zum Glück gab es jedoch massive Unterstützung durch die französischen Kameraden von „Rivarol“ und „Jeune Nation“, einer Wochenzeitung und einer Internetplattform.

Unser Gesprächspartner bessert seine Deutschkenntnisse auf

N.S. Heute: Kritiker sagen, dass man sich doch lieber mit gegenwarts- und zukunftsbezogenen Themen beschäftigen sollte. Warum ist Deiner Meinung nach der historische Revisionismus so wichtig?

V.R.: Kaum jemand traut sich heute, sich als Nationalist zu bezeichnen und nationale Überzeugungen zu vertreten. Es heißt dann immer „Du weißt ja, wohin das führen würde…“. Die Demokraten werden keinen Nationalismus zulassen, weil dieser ihrer Meinung nach immer in einer menschenverachtenden Diktatur endet. Deshalb ist der Revisionismus für mich so wichtig! Er beschäftigt sich nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der Gegenwart! Ein Beispiel: Als Jean-Marie Le Pen gegen Chirac in der zweiten Runde der Wahlen zum französischen Staatspräsidenten stand, warnte plötzlich die gesamte Presse vor einem Wiederaufkeimen des „Faschismus“. Und obwohl jeder wusste, dass Chirac viele Leichen im Keller hatte, kam Le Pen schließlich nur auf 18 Prozent der Stimmen – ein toller Erfolg für die Presse und die Medien! Und Chirac war plötzlich der Held, der Frankreich vor einer Diktatur bewahrt hat!

N.S. Heute: Du hast alles verloren, Du wurdest verfolgt, Du warst im Gefängnis und wirst erneut vor Gericht gestellt werden. Woher nimmst Du die Motivation, trotzdem weiter zu forschen und Fragen zu stellen?

V.R.: Zum einen kämpfe ich für die nationalgesinnte Sache, zum anderen sehe ich diesen Kampf als eine Art Bewährung meines eigenen Lebens. Je härter man um etwas kämpfen muss, um so edler wird man selbst dadurch. Selbst wenn sich niemand außer mir für Revisionismus interessieren würde, so bleibt es dennoch mein eigener Kampf um die Meinungsfreiheit und ein herrliches Abenteuer!

N.S. Heute: Nach Deiner Auslieferung im Februar 2024 bist Du in Frankreich überraschend auf freien Fuß gesetzt worden – warum eigentlich?

V.R.: Hier ist das internationale Strafrecht ganz klar. Sobald man ausgeliefert wurde, kann man vor Gericht gestellt werden. Ich wurde allerdings nur wegen sieben Videos ausgeliefert, und deswegen wird man mir den Prozess machen. Da meine anderen Strafen damit nicht unmittelbar etwas zu tun haben, werden sie gesondert betrachtet. Und deswegen kann ich mich noch frei bewegen, allerdings nur in Frankreich und mit wöchentlicher Meldeauflage. Mein Prozess wird wohl in einigen Monaten beginnen.

N.S. Heute: Wie hoch wird Deine Strafe sein?

V.R.: Ich rechne zunächst mit einer Strafe von einem Jahr Gefängnis, daran könnten sich weitere Strafen anschließen. Im schlimmsten Fall werden es insgesamt drei Jahre werden.

N.S. Heute. Was sind Deine Hoffnungen?

V.R.: Ich tue nur meine Pflicht, alles andere entscheidet unser Herrgott.

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #42

Hier ein Abonnement der Zeitschrift Nationaler Sozialismus Heute abschließen: www.nsheute.com/abo

1 Gedanke zu „„Mein Kampf ist ein herrliches Abenteuer!“ – Im Gespräch mit dem politisch verfolgten Historiker Vincent Reynouard“

  1. Das keiner der National gesonnenen Kameraden den Herrn Reynouard unterstützt hat, ist natürlich ein Armutszeugnis für die Bewegung. Da hätte ich doch etwas mehr erwartet. Wie kann man den Mann finanziell unterstützen? Ein Konto wird er wohl nicht haben und Bargeld wird bei ihm vermutlich nicht ankommen. Was könnte man also machen? Der Mann hat Unterstützung und Hilfe verdient.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar