Linksextreme „Sozialforschung“: DISS-Sonderausgabe über die N.S. Heute

Nach 7 Jahren kontinuierlicher publizistischer Arbeit, 40 verschiedenen Ausgaben mit über 800 Artikeln und einem Gesamtumfang von über 2.500 Seiten sollte unser kleines Magazin nun also zum Gegenstand einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit werden – das dachten wir am Anfang zumindest, als wir von einem Kollegen auf das „DISS-Journal Sonderheft #7“ aufmerksam gemacht wurden. Die Sonderausgabe trägt den Titel „Neonazismus zwischen Bürgerkrieg und Bürgernähe – Themen, Positionen und Strategien in der Zeitschrift N.S. Heute“ mit einem stattlichen Umfang von 114 DIN A4-Seiten samt Quellenapparat.

Sofort machten wir uns an die Lektüre. Das Heft kann unter diss-duisburg.de kostenfrei heruntergeladen werden. Eigentlich soll man es auch gegen eine „Schutzgebühr“ von 4 Euro in der Druckfassung bestellen können, aber aus irgendeinem Grunde wollte man unsere Bestellung nicht annehmen. – was für eine Undankbarkeit! Schließlich würde es das Sonderheft ohne uns gar nicht geben.

Geldgeber sind die üblichen Verdächtigen

Aber nun gut, wollen wir uns das Heft also etwas näher anschauen. Die Titelseite zeigt auf körnig-grauem Hintergrund eine Bratwurst mit Senfklecks nebst einer Maschinenpistole, was die beiden Gegenpole „Bürgernähe“ und „Bürgerkrieg“ symbolisieren soll. Wir sind zwar weder rechte Spießbürger noch paramilitärische Kämpfer, aber was soll‘s, Illustrationen dürfen schon mal plakativ und überzeichnet sein.

Auffällig ist zunächst, dass im gesamten Heft keine Autorennamen genannt werden, was für eine publizistische Ausarbeitung, die schließlich so etwas wie einen wissenschaftlichen Anspruch haben soll, doch recht ungewöhnlich ist. Wollen die Autoren etwa anonym bleiben, weil ansonsten ihre Verstrickungen ins linke bis linksextreme Milieu nur allzu offensichtlich wären? Jedenfalls räumen die anonymen Schreiberlinge selbst ein, dass sie mit einer „antifaschistischen Grundüberzeugung“ ihre „Rechtsextremismusforschung“ betreiben. Zudem erfährt der Leser bereits auf der ersten Seite, wer dieses Elaborat finanziert hat, und trifft dort auf die üblichen Verdächtigen: Bundesregierung, Landeszentrale für politische Bildung NRW und eine „Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus“. Damit ist das „Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung“, wie sich das DISS ausbuchstabiert nennt, zwar de jure ein privater Verein, aber de facto eine staatlich finanzierte Pro-Regierungs-Organisation. Die Autoren werden bezahlt, um gegen das zu agitieren, was sie und die Regierung selbst als „Rechtsextremismus“ bezeichnen – und wir wissen, dass diese Propaganda-Floskel mittlerweile uferlos angewendet wird.

Ideologie statt Wissenschaft

Schon nach den ersten Seiten wird deutlich, wie sehr die Ideologie der Autoren auf den Inhalt abfärbt. Die Verfasser schreiben nicht etwa in normaler deutscher Sprache, sondern in linksgrünem Gender-Gaga. Mit ein wenig Übung kann das Gaga allerdings leicht überlesen werden, indem der Leser in Gedanken einfach das korrekte deutsche Wort liest. Für die DISS-Autoren ist die politische Korrektheit jedenfalls wichtiger als die wissenschaftliche, denn selbst Zitate aus der N.S. Heute werden ins Gender-Gaga verfälscht, ohne dass dies im Text kenntlich gemacht wird. Durch das gesamte Heft zieht sich zudem eine woke, linksideologische Wortwahl: Ausländer heißen im Text zum Beispiel nicht Ausländer, sondern „migrantisch markierte Personen“, und aus Linksextremisten werden „alternative Jugendliche“.

Immerhin sind die Autoren so ehrlich, bereits am Anfang klarzustellen, dass ihr Ziel gar nicht das Vorlegen einer objektiven wissenschaftlichen Studie darstellt, sondern dass sie mit ihrer Arbeit klare ideologische Ziele verbinden. Die Verfasser räumen ein, dass sie selbst „verstrickt [sind] in eine Menge politischer Diskurse, die wir als eigene Positionen in die Forschung mit einbringen.“ Wie verstrickt die Autoren tatsächlich sind, stellen sie gleich zwei Sätze später unter Beweis: „Wir halten extrem rechtes Gedankengut für menschenfeindlich und gefährlich. Wir begreifen die grundlegenden Denkkategorien der extremen Rechten von ‚Volk‘, ‚Nation‘ und ‚Rasse‘ als zu überwindende soziale Konstruktionen.“ Bereits an dieser Stelle könnte man aufhören zu lesen, weil die Verfasser die wissenschaftliche Wertlosigkeit ihres Elaborates damit selbst eingeräumt haben. Wer sich in seiner Position als „Wissenschaftler“ bei einem so heiklen Thema wie dem Untersuchungsgegenstand selbst in „eine Menge politischer Diskurse“ verstrickt und grundlegende biologische Tatsachen wie die Existenz von Völkern als „zu überwindende soziale Konstruktionen“ bezeichnet, darf sich dafür vielleicht von der eigenen linksgrünen Blase bauchpinseln lassen, doch der Anspruch auf Seriosität ist damit bereits vollständig abhandengekommen.

Seriöse Forschung wird auf dem Altar der Politischen Korrektheit geopfert – was an dem DISS-Heft ganz besonders deutlich wird

Um wirklich nicht den Hauch eines Zweifels an ihrem ideologischen Auftrag zu lassen, schreiben die DISS-Autoren schließlich, dass sie die Äußerungen in den N.S. Heute-Artikeln „dekonstruieren, so gut wir können“. Laut Duden bedeutet „dekonstruieren“ so viel wie „zerlegen, auflösen“. Wie das genau aussieht, wenn „Rechtsextremismusforscher“ mit einer „antifaschistischen Grundüberzeugung“ die weltanschaulichen Positionen von Nationalisten „zerlegen“ und „auflösen“, dazu später mehr.

Das Heft unterteilt sich in die drei Hauptkapitel „Kontexte“ (Geschichte des deutschen Nationalismus nach 1945 sowie Spektrum der Autoren, Interviewpartner und Anzeigenkunden der N.S. Heute), „Diskursanalyse“ (Struktur, Forderungen und Strategien in der N.S. Heute sowie das Verhältnis zu anderen Spektren der politischen Rechten) und „Fazit“. Allein im Kapitel „Kontexte“ finden sich bereits nicht weniger als 19 sachliche Fehler, also durchschnittlich ein Fehler pro Seite. Um einige Beispiele zu nennen: Die ANS/NA hat sich in Wirklichkeit nicht selbst aufgelöst, sondern wurde vom damaligen Bundesinnenminister verboten; Arthur Ehrhardt war der Herausgeber und nicht der Verfasser des Heftes „Werwolf – Winke für Jagdeinheiten“, und der N.S. Heute-Schriftleiter Sascha Krolzig wurde niemals wegen „versuchter schwerer Körperverletzung“ verurteilt.

Antifa-Autoren getriggert

An dieser Stelle würde es natürlich zu weit führen, auf alle Behauptungen einzugehen und alles richtigzustellen, was den N.S. Heute-Autoren in die Schuhe geschoben wird. Wir wollen deshalb exemplarisch nur einige Kernthesen herausgreifen, um zu veranschaulichen, wie beim DISS gearbeitet wird: Angeblich würden wir die komplette Entrechtung des Einzelnen fordern, wir würden für eine „Willkür“ stehen und die Freiheit „verdammen“. Die Forderung, dass jeder nach seinen Fähigkeiten und Leistungen seinen gerechten Platz in der Volksgemeinschaft erhalten soll, wäre eine „Vernichtungsfantasie“ (schließlich, so dekonstruieren die Autoren, wäre der Platz im KZ dann ja auch ein denkbarer Platz).

Die Thematisierung von Kriegs- und Nachkriegsverbrechen an Deutschen scheint die antifaschistische Autorenschaft ganz besonders zu triggern. In Bezug auf die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem Sudetenland schreiben die Autoren sogar kaltschnäuzig von einer „Täter-Opfer-Umkehr“. Die millionenfach Vertriebenen, Vergewaltigten und Ermordeten seien dieser Lesart zur Folge also die eigentlichen „Täter“, die tschechischen Mörder seien die „Opfer“. Die Frage, wie derart monströse Verbrechen überhaupt möglich waren, bezeichnen die Verfasser wörtlich als „fast süffisant“ – und dann wollen sich die Autoren allen Ernstes als moralische Instanz aufspielen und den Lesern etwas von richtigen und falschen „Geschichtsdiskursen“ erzählen?

Alles Antisemiten, oder was?

Richtig verrückt wird es dann im folgenden Abschnitt der „Gegenwartsanalysen“. Hier wollen die Autoren nämlich entdeckt haben, dass sich ein wie auch immer gearteter „Antisemitismus (…) als Grunderzählung durch alle Themen des Diskurses in der NSH“ ziehen würde. – Ja, unsere Leser dürfen zurecht erstaunt sein! Im Prinzip ist nämlich alles Antisemitismus: Kritik an der Freimaurerei, der Hochfinanz, den Plutokraten, Globalisten, Internationalisten, Universalisten, Egoisten, dem Großkapital, dem Liberalismus, Parlamentarismus, aber auch dem Feminismus, Marxismus, der KPD und der 68er-Studentenbewegung. Die Kritik am Gebaren des jüdischen Finanzoligarchen George Soros ist antisemitisch, an den „Nichtjuden“ Bill Gates und Klaus Schwab aber irgendwie auch. Kritisiert man die Politik von EU, NATO, USA oder Israel, so ist das genauso antisemitisch wie Kritik an der Masseneinwanderung, dem Großen Austausch, den Corona-Zwangsmaßnahmen und der grünen Energiepolitik, selbst die Bekämpfung des internationalen Drogenhandels ist in der Fantasie der Autoren purer Antisemitismus. – Nun werden die Leser dieses Artikels wohl erstmal durchpusten müssen und sich überlegen, ob man als Nationalist überhaupt noch irgendeine politische Forderung aufstellen darf, die in den Augen der DISS-Autoren nicht „antisemitisch“ ist. Die Antwortet lautet schlicht und ergreifend „Nein“, denn alles, was bei uns geschrieben wird, ist irgendwie Teil einer riesigen antisemitischen Weltverschwörungstheorie.

Nun wissen unsere treuen Leser natürlich, dass Juden in den Artikeln der N.S. Heute praktisch keine Rolle spielen – und wenn doch, dann tauchen sie, wie im Fall von Gerard Menuhin, selbst als Autoren oder Interviewpartner auf. Doch warum verschwenden die DISS-Autoren dermaßen viel Energie darauf, sich auf dieses Thema zu versteifen? Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Indem schlichtweg jede politische Aussage in ein gigantisches antisemitisches Verschwörungsnarrativ gepresst wird, begeben sich die Verfasser in die bequeme Position, dass sie sich mit dem tatsächlichen Inhalt der Äußerungen nicht mehr beschäftigen müssen. Eine ernsthafte inhaltliche Analyse der Forderungen, Programme und Zielsetzungen muss nicht mehr stattfinden (was sich für linke Dogmatiker ohnehin von vornherein verbietet). Der Hauptgrund für die Diskursverweigerung findet sich allerdings in der selbst erklärten Zielsetzung der DISS-Autoren, nämlich der Dekonstruktion: Politische Aussagen werden zuerst aus dem inhaltlichen Zusammenhang gerissen („zerlegt“) und dann als Teil einer gigantischen Verschwörungserzählung „aufgelöst“; damit ist die Aussage vollständig „dekonstruiert“, die Autoren haben ihr Ziel erreicht. Am Ende bleibt das von vornherein feststehende „Ergebnis“, dass hinter jeglicher von Nationalisten getätigten Aussage notwendigerweise nur „Antisemitismus“ stehen kann. – Sind sich die DISS-Autoren über ihre Vorgehensweise bewusst, ist es „nur“ Propaganda; glauben sie es am Ende selbst, ist es wahnhaft.

Das Militanz-Narrativ

Mit ähnlich unlauteren, aber genauso durchschaubaren Methoden versuchen die DISS-Autoren krampfhaft, den Inhalten unseres Magazins einen Hang zur Gewalttätigkeit, ja gar zum „Rechtsterrorismus“ zu attestieren. Bezogen wird sich dabei auf einen als „Sozialwissenschaftler“ auftretenden Ideologen namens Fabian Virchow, der in Antifa-Postillen publiziert und als Gesprächspartner in linksextremen Zeitschriften wie „Der Rechte Rand“ auftritt. Aus der legitimen Notwehr beispielsweise im Falle von lebensbedrohenden Attacken der linksterroristischen „Hammerbande“ wird in der Lesart der DISS-Autoren ein Aufruf zur „Selbstjustiz“. Zudem wird behauptet, durch das Thematisieren von Ausländergewalt gegen Deutsche würde wiederum Gewalt gegen Ausländer legitimiert – natürlich ohne Belege dafür zu nennen. Zahlreiche wiederkehrende Aussagen in der N.S. Heute zur unbedingten Gewaltfreiheit des politischen Kampfes – selbst bei gewalttätigem Handeln des Regimes gegen die Opposition –, werden von den Autoren hingegen demonstrativ ignoriert. Es ist ein typisches Argumentieren vom Ergebnis her: Man setzt das „gewünschte“ Ergebnis – in diesem Fall die Unterstellung einer Neigung zur (politischen) Gewalt – an den Anfang und versucht dann, den Sinngehalt irgendwelcher Aussagen zu verfälschen (zu „dekonstruieren“), damit sie in genau diese Schublade gesteckt werden können.

An dieser Stelle tritt unwillkürlich die Frage auf, zu welchem Ergebnis die DISS-Autoren wohl gekommen wären, würden sie die gleichen Maßstäbe bei den Altparteien und ihrer regelrechten Kriegsrhetorik gegen „Rechts“ anwenden. Als ein Beispiel sei nur der Dortmunder SPD-Oberbürgermeister Thomas Westphal genannt, der bei einer Demo Ende Januar 2024 die ohnehin schon aufgehetzte Antifa-Meute mit der Parole „Ganz Dortmund hasst die AfD!“ weiter anstachelte. Im Vergleich zu den Kübeln von Hass und Hetze, die in den letzten Monaten von den Altparteien gegen die politische Rechte im Allgemeinen und die AfD im Besonderen vergossen wurden, klingt die Rhetorik in der N.S. Heute jedenfalls regelrecht harmlos.

Fazit: Operation gelungen – Patient tot

Eine Ausarbeitung, die von Anfang an klare ideologische Ziele verfolgt und damit die Befangenheit der Autoren selbst einräumt, wird natürlich auch nur zu diesen von vornherein feststehenden „Ergebnissen“ kommen. Die Chance zu einer tatsächlichen inhaltlichen Auseinandersetzung über die politischen Grundsätze revolutionärer Nationalisten aus der Sicht von (linken) Sozialwissenschaftlern ist dadurch schon im Ansatz verbaut. Das ist sehr schade, denn die DISS-Autoren zeigen in jenen Abschnitten, in denen sie sich auf deskriptive und vergleichende Elemente beschränken, dass sie durchaus anders könnten, wenn sie denn wollten oder dürften. So wird zum Beispiel der Diskurs zwischen „Authentizität“ und „Anschlussfähigkeit“ durchaus richtig dargestellt und die zum Teil konträren Positionen der N.S. Heute-Autoren herausgearbeitet. Auch das Streitthema des Russland-Ukraine-Krieges, die verschiedenen Europa-Konzeptionen oder das Verhältnis zur AfD, zur Neuen Rechten und zu bürgerlichen Protestbewegungen werden im Wesentlichen zutreffend dargestellt.

Die DISS-Autoren erkennen sogar das recht breite Meinungsspektrum innerhalb des Magazins – erliegen aber auf der anderen Seite immer wieder Fehlschlüssen, indem sie Einzelmeinungen mancher Autoren verallgemeinern und der N.S. Heute dadurch in manchen Themenfeldern eine Grundlinie unterstellen, die so tatsächlich nicht gegeben ist. Nicht alles, was ein Autor in der N.S. Heute schreibt – gleich ob festes Redaktionsmitglied, Gastautor oder Gesprächspartner –, muss zugleich der allgemeinen Blattlinie entsprechen.

Zusammenfassend lässt sich Folgendes feststellen: Das Heft wurde von anonymen Autoren mit „antifaschistischer Grundüberzeugung“ verfasst und aus staatlichen Töpfen zur Bekämpfung des „Rechtsextremismus“ finanziert. Die Autoren bezeichnen natürlich gewachsene Gemeinschaften wie die Existenz von Völkern als „soziale Konstruktionen“, die zu „überwinden“ seien. Die Äußerungen der N.S. Heute-Autoren werden auftragsgemäß „dekonstruiert“, indem sie zunächst aus ihrem inhaltlichen Zusammenhang gerissen („zerlegt“) und anschließend in einer riesigen antisemitischen Verschwörungserzählung „aufgelöst“ werden, bis von ihnen buchstäblich nichts mehr übrigbleibt.

Andere Antifa-Publikationen werden sich natürlich auf das Heft berufen („Endstation Rechts“ hat es bereits getan), aber für die seriöse wissenschaftliche Forschung ist das Elaborat leider komplett wertlos. Die staatsfinanzierten DISS-Autoren werden ihr Ziel trotzdem als erreicht ansehen, welches sie ganz am Ende ihres Textes wie folgt definiert haben: „Neonazis sehen sich durch den Rechtsruck in Deutschland und Europa im Aufwind. Wir hoffen, dass Forschung, Recherche, kritische Wissenschaft zumindest ein wenig Gegenwind produzieren kann. Wir wollen mit dieser Studie dazu beitragen.“

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #41

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