Folgender Bericht eines jungen Aktivisten erreicht uns aus Frankreich. Er berichtet davon, wie die französische Justiz gegen unangenehme politische Strömungen vorgeht. Gleichzeitig ist es ein Beispiel dafür, wie man sich NICHT verhalten sollte. Generell gilt: Keine Aussage ohne juristischen Beistand!
Der Originalbericht erschien zuerst bei „Jeune Nation“.
Der Mord an dem jungen Thomas Perotto – einem 16-jährigen Franzosen, der auf den Dorffesten herumzieht, das hätte vor zehn Jahren auch ich sein können. Kein Wunder, dass mich sein Schicksal besonders bewegt, in mir brodelt es…
Montag: Da ich nirgends Mitglied bin, sind meine Mittel beschränkt. Endlich finde ich im Netz eine Vorlage für Plakate und drucke sie ein paar hundert Mal aus. In einem Baumarkt besorge ich Kleister und Pinsel, ich überrede einige Kameraden mitzumachen. Am Abend treffen wir uns in einer Kneipe und warten bis jeder eingetroffen ist. Dann beginnt unsere Klebeaktion, zwei Stunden lang wollen wir die Stadt mit unserer Botschaft überziehen: „Thomas, 16 Jahre (Crépol) – ermordet von Barbaren!“ steht auf den Plakaten.
Gegen 23:30 Uhr erwischt uns die Polizei. Wir bleiben rechtschaffene Bürger, geben Auskunft, sind höflich und leisten keinen Widerstand. Sie werden unser Material beschlagnahmen, dann noch eine Ausweiskontrolle – und das war’s.
Doch weit gefehlt! Man verhaftet uns, alle landen in Untersuchungshaft! Auch jetzt noch denken wir, dass wir bald wieder draußen sein werden, spätestens morgen früh. Meine Familie hatte ich nicht vorgewarnt, aber auf der Arbeit habe ich schon einmal Bescheid gegeben, dass es später werden könnte.
Dies ist mein erster Aufenthalt in einer Gefängniszelle, noch weiß ich nicht, dass sie für zwei Nächte mein Zuhause sein wird. Sie ist sauber, doch ein penetranter Uringeruch macht sich breit. Es ist kalt, ich verliere schnell das Zeitgefühl und langweile mich. Ich versuche zu schlafen, was soll ich sonst tun? Zum Glück hatte ich warme Kleider angezogen. Andere Kameraden hatten weniger Glück, vor Kälte klapperten sie mit den Zähnen.
Am Morgen zwei kleine Butterbrote und einen Apfelsaft, dann werde ich verhört. Man fragt mich, ob ich an der verbotenen Demonstration in der Stadtmitte teilgenommen hätte, die kurz vor unserer Klebeaktion stattgefunden hatte. Jetzt verstehe ich, auf was die Polizisten hinaus wollen. Aber ich hatte ja gar nicht an der Demo teilgenommen. Ich beantworte ihre Fragen und nehme die ganze Planung auf meine Kappe, ich bekenne mich als Hauptverantwortlichen. Schließlich waren bei uns einige dabei, die jünger als zwanzig Jahre sind, auch ein junger Familienvater. Ich möchte sie aus der Schusslinie der Justiz nehmen.
Man wirft mir schließlich „Aufstachelung zum Hass“ und Sachbeschädigung vor. Doch urteilt selbst! Auf unseren Aufklebern wird keine Bevölkerungsgruppe explizit genannt, aber vielleicht fühlen sich manche mit dem Begriff „Barbaren“ angesprochen?
Jetzt geht es zur erkennungsdienstlichen Behandlung: Ich werde aus verschiedenen Winkeln fotografiert, muss Fingerabdrücke abgeben, meine Tätowierungen werden geknipst und schließlich wird eine DNA-Probe verlangt. Dann werde ich aufgefordert mein Handy zu entsperren, eine Weigerung wäre ein Straftatbestand. Also habe ich keine Wahl…
Das Verhör zieht sich über den ganzen Tag, zwischendurch kann ich mir draußen ein wenig die Beine vertreten und ein paar Sonnenstrahlen einheimsen. Wann immer möglich, frage ich nach der Uhrzeit. Das Zeitgefühl zu verlieren, geht auf die Psyche.
Als nächstes wird eine Durchsuchung meines Wagens angeordnet. Man findet Tränengas, was ich aus Sicherheitsgründen dabei hatte. Während unserer Klebeaktion waren einige Autos vorbeigefahren, deren Insassen uns bitterböse Blicke zugeworfen hatten. Das Tränengas sah ich als Mittel zur Wahrung der eigenen Sicherheit. Doch das wollen die Staatsdiener nicht gelten lassen! Obwohl viele mir bekannte Frauen in ihrer Handtasche auch meistens ein kleines Tränengas bei sich haben, besonders wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Warum eigentlich? Zu meinen Straftaten gesellt sich nun also auch noch die „Beförderung von ungenehmigten Waffen der Kategorie D“, in meinem Fall ein „Kampfgas“ ohne tödliche Wirkung.
Schließlich findet auch noch eine Durchsuchung meiner Wohnung statt: Die Polizisten beschlagnahmen zwei Gewehre, die ich aufgrund meines Jagdscheins besitzen darf. Sie sind angemeldet, alles ist in Ordnung. Akribisch prüfen sie jedes Dokument nach Fehlern oder Ungereimtheiten, doch als guter Bürger kann ich alles ordnungsgemäß vorweisen.
Die fremde Meute in meinen eigenen vier Wänden stört mich gewaltig. In ganz ruhigem Ton erkläre ich, dass es nichts zu finden gibt. Und tatsächlich finden sie außer meinen angemeldeten Waffen auch nichts. Sie nehmen nichts mit, außer einem kleinen Messer. Das wird allerdings in keinem Dokument erwähnt, ich frage mich, wer es sich angeeignet hat…
Am Dienstag um 18 Uhr wird mir die Verlängerung meiner Untersuchungshaft verkündet. Erst jetzt verlange ich, einen Anwalt sprechen zu können. Außerdem will ich meine Familie informieren. Man verspricht mir, dass bald der Haftrichter zu mir kommen würde – doch ich werde ihn nie sehen.
Das widerliche Hühnchen-Curry-Baguette will mir überhaupt nicht schmecken. Nun wird es langsam sehr unangenehm für mich. Meine Familie weiß nicht, wo ich bin oder ob mir etwas zugestoßen ist. Ich male mir aus, welche Sorgen sie sich machen, alles nur wegen ein paar Plakaten… Was wird meine Freundin denken, wenn ich auf ihre Nachrichten nicht antworte. Ich denke an meine Kameraden und weiß ja gar nicht, ob sie auch noch eingebuchtet sind. Die Nacht wird sehr zermürbend…
Am Mittwochmorgen werde ich durch das metallische Kreischen meiner Zellentür gegen 6 Uhr unsanft geweckt. Mir wird eröffnet, dass ich dem Staatsanwalt vorgeführt werden soll. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was das bedeutet. Ich erkläre dem Polizisten, dass zuhause noch niemand Bescheid weiß. Er erlaubt mir einen kurzen Anruf bei meinem Vater, wofür ich sehr dankbar bin.
Dann führen mich schwerbewaffnete Polizisten aus meiner Zelle – in Handschellen! Unterwegs stoßen wir auf den Kameraden, der Fahrer des zweiten Wagens war. Auch er hatte zwei Nächte im Gefängnis verbracht.
Zusammen werden wir dem Richter vorgestellt und erfahren, dass die anderen Kameraden am Vorabend freigelassen wurde. Die Einzelheiten der unangenehmen Verhandlung überspringe ich… Danach werde ich entlassen, ich wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
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… also nicht nur in Buntland … 🙁
War klar. Nicolas Sarkozy hatte es 2006 (?) schon verkündet, das die Rassenvermischung gewollt ist. Wenn nötig wird das mit Gewalt umgesetzt. Es läuft also.