30 Fragen an… Karin Mundt / Wut aus Liebe

1. Gab es ein – politisches oder persönliches – Ereignis, das Dich für Deinen weltanschaulichen Werdegang geprägt hat?

Meine erste große Liebe, ja – neun Jahre älter als ich und ein waschechter Görlitzer, hatte 1984 „rübergemacht“ mit dem ganzen Schwung, wegen Westverwandtschaft. Er hat mir in vielen Bereichen die Augen geöffnet.

Aber so richtig politisch wurde ich später durch einige Bücher, die ich auf dem Flohmarkt tatsächlich unter dem Tisch hindurch für 20 Mark gekauft und dann zeitnah verschlungen hatte. Den Rest meiner Seele packten ganz gewisse Musikkassetten – danach war der Weg klar.

2. Was fehlt unserem Volk heute am meisten?

Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit. Zu anderen und zu sich selbst.

3. Kameradschaft bedeutet für mich…

……treu zusammenhalten, gemeinsam handeln, einander vertrauen können!

4. Was war Deine größte politische Enttäuschung?

Zu erkennen, dass Worte, die mir heilig sind, von so vielen noch nie gelesen wurden… dass Lieder, die mir tief ins Herz greifen, so oft von Leuten mitgegrölt werden, die in ihrem eigenen Verhalten nichts davon leben… dass Ideen, die so stark und schön und einfach sind, nicht umgesetzt werden, weil so viele sich vor der eigenen Größe fürchten…

Meine größte politische Enttäuschung ist seit damals immer gegenwärtig: viel zu viel Schein und zu wenig Sein.

5. Welcher Mensch hat Dich besonders geprägt?

Matthias Mende – auch wenn ihn kaum einer kennt.

Es gibt Menschen da draußen, die ziehen solche Furchen durch Dein Herz, als wären sie mit dem Pflug auf dem Acker unterwegs. Aber es wird einem oft erst später bewusst: Du gewinnst dadurch unfassbar an Kraft.

Und derzeit: Mark Proch.

Ich habe nie einen Menschen getroffen, der so ein menschliches Herz hat, so hilfsbereit und sozial ist, so mutig und verrückt ist wie er. Und er prägt mich selbst in meinem Alter noch derartig tief, mit all seinem so sein, seinen simplen, cleveren Alltagslösungen und seinem wundervollen Dickkopf.

6. Welche politischen Ansichten hast Du im Laufe der Zeit über Bord geworfen?

Keine, das ist alles langsam gewachsen… außerdem behalte ich mir immer mehrere mögliche Lösungswege, die Frage müsste in meinem Fall andersherum lauten; aber dann wird‘s ein halber Roman, hahaha…

Obwohl: ich dachte einmal ernsthaft, man könne mit allen, auch mit dem schlimmsten Gegner, reden – da kannte ich die völlige Verweigerung von Logik und Hinsehen noch nicht.

Ich habe einmal einen verbalen Schlagabtausch beim Plakate hängen mit folgenden Worten beendet: „Das macht keinen Sinn, lassen wir das… ich sage Dir, die Sonne ist gelb, und Du behauptest, die wäre grün; und ich sage, guck doch hoch, sieh hin, die ist gelb. Aber Du weigerst Dich, hinzusehen – was sollen wir da noch reden?“

7. Warst Du in Deiner Schulzeit eher beliebt oder unbeliebt – und was hast Du politisch daraus gelernt?

Beliebt UND unbeliebt – je nachdem, wen man fragt.

Und genau das habe ich politisch daraus gelernt: Ich kann begeistern, anfachen, aber werde es nie allen recht machen können.

8. Könntest Du Dir vorstellen, jemanden zu lieben, der politisch eine vollkommen andere Meinung vertritt als Du?

Nein.

9. Was ist Dein größtes Laster?

Leckeres Essen… seufz…

10. Beschreibe Deine Lebenseinstellung in einem Satz.

Frei, frei, frei und so gerecht wie möglich, Freude und nochmal Freude über so viel Schönheit in der Natur – und immer lebendige Neugier auf das Leben.

11. Welchen persönlichen Wunsch möchtest Du Dir erfüllen?

Ich, mir… hmm… Möchten ja, aber das wird wohl leider nie technisch möglich sein: ein Kabel vom Gehirn in die Box! Direkter Draht in den Lautsprecher. Würde viel Arbeit sparen und so richtig Laune machen!

12. Nenne ein politisches Buch, das man gelesen haben muss.

Tja, äh, Ihr wisst schon.

13. Nenne einen Film, den man gesehen haben muss.

Tja, äh, auch das kann man sich denken, und selbstverständlich die alte Verfilmung – generell die ALTEN Filme – sonst bin ich nicht so der Filmgucker… aber zum Beispiel „Braveheart“ wäre auch Pflicht und leichter zu finden…

14. Welche politische Phrase hängt Dir am meisten zum Halse heraus?

Darf man sagen: alle aktuellen der möchtegern politischen Gegner…?

Wenn ich da einen Favoriten aussuchen muss, wird mir speiübel.

15. Angenommen, der deutsche Volksstaat, wie wir ihn anstreben, wäre morgen plötzlich Realität. Welche Aufgabe würdest Du in einem freien Deutschland am liebsten übernehmen?

Montag: Lehrerin

Dienstag: Bäuerin

Mittwoch: Dichterin

Donnerstag: Rituale / Feiern / Thing organisieren

Freitag + Sonnabend: Musikerin

Sonntag: sag‘ ich nicht

16. Plan- oder Marktwirtschaft?

Freiheit. „Altgermanische Lebensweise“.

17. Was ist Dein Lieblings-Reiseziel innerhalb Deutschlands?

Derzeit doppelter Platz 1: Nordsee / Alpen

18. Welche ausländische Kultur beeindruckt Dich?

Schwer zu sagen… vieles anteilig. Es gibt aber keine ausländische Kultur, die mich als Ganzes beeindruckt, da es immer nur Teilaspekte sind, die mich begeistern, oder die ich spannend finde. Irgendwelche gravierenden Haken habe ich dann aber auch immer daran auszusetzen, sodass es überhaupt keine fremde Kultur gibt, in der ich zum Beispiel leben wollte. Daher kann ich hier keiner den Vorzug geben.

Aber ich esse gern asiatisch und dann gekonnt mit Stäbchen.

19. In welchem Jahr würdest Du am liebsten leben wollen?

Passt schon so jetzt, auch wenn ich öfter am Meckern bin – ich fühl‘ mich in diese kranke Zeit nicht grundlos ausgesetzt, muss halt eben sein.

Aber wenn Du so fragst: Irgendein Jahr, als wir noch wirklich frei waren, oder wenn wir endlich wieder wahrhaftig frei sind.

20. Mit welcher historischen Persönlichkeit würdest Du gerne ein Gespräch führen?

Schiller. Weil er sich für zu frauenverständig hielt. Ich würde ihm da so gern „den Kopf waschen“, hahaha…

Und Mozart, DAS wäre herrlich genial!

21. Wo hat der Nationale Widerstand die größten Defizite?

Gefühl.

22. Und wo hat der Nationale Widerstand seine Stärken?

Herz und Verstand.

Aber diejenigen, die beides haben, trauen sich zu wenig aus der Menge heraus zu leuchten!

23. Ist die AfD Teil des Problems oder Teil der Lösung?

Beides, aber überwiegend das Problem.

Ich glaube nicht, dass sich da so etwas wie eine tatsächliche Befreiung anbahnt. Jedenfalls nicht durch die AfD allein.

24. Was würdest Du gegenüber Deinen Kameraden niemals tun?

Man ist schnell mit großen Worten, in diesem Fall. Ich habe schon einiges erlebt, auch Verrat. Man weiß nie, wie man dann reagiert, wenn es einen hart ins Herz trifft. Und ich meine, Streit gehört auch zum Leben. Vielleicht bin ich für diese Frage zu alt, und zu verständnisvoll, Frau eben.

Aber was ich zu 100 % ausschließen kann, ist Diebstahl, Verleumdung, Verrat.

25. Wie viele Ausgaben der N.S. Heute hast Du bis jetzt gelesen – und was gefällt Dir an der Zeitschrift am besten?

Komplett gelesen lässt sich schwer feststellen, da ich viel zu wenig Zeit habe und deshalb eher querlese, beziehungsweise das herauspicke, was gerade interessant für mich ist. Aber ich gebe zu: zu wenig gelesen!

Am besten gefallen mir Interviews / Gespräche und die 30 Fragen. Und die Aufmachung der Zeitschrift ist gut; ich mag auch Deine Art zu schreiben.

26. Welches Gedicht kannst Du auswendig aufsagen?

„Die Dankesschuld“ von Walter Flex.

27. Das Wichtigste in meinem Leben ist…

…Musik.

(Natürlich, ginge man der Frage nun analytisch auf den Grund, dann müsste die Antwort lauten: meine Gesundheit! Denn nur wenn es mir ausreichend gut geht, kann ich für meine vier Kinder da sein – von denen drei schon erwachsen sind – und meinen geliebten Mann unterstützen und die Welt retten… aber ganz philosophisch und zack: Musik, auch der Klang der Worte, das ist für mich das Mittel Nr. 1 um etwas zu entzünden!)

28. Wenn ich 80 bin, möchte ich…

…gesund und aktiv in Freiheit und selbstversorgt, gemeinsam mit meinem Schatz in einem kleinen Häuschen in der Natur / naturnah leben.

Und natürlich längst das Land befreit haben.

29. In welchen Momenten machst Du Dir um Deutschland die größten Sorgen?

Nachts, wenn ich durch Schreie, Knallgeräusche oder lauten Streit auf der Straße geweckt werde, oder durch die typischen Laute irgendeiner typischen Gruppe, die arabischen Kauderwelsch durch die Gassen ruft.

30. Was gibt Dir Hoffnung?

Die Jugend, die wieder wissen möchte, sprechen will und zu handeln wagt.

Und wir, die das Maul nicht halten und nicht aufgeben können.

Und die Alten, die noch erzählen und diese lebendigen Augen haben.

Und viele, die wieder anfangen an uns zu glauben und den Funken in sich gefunden haben, auch ganz ohne unser Zutun.

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #44

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