Richard Charles Edmonds wurde mitten im zweiten großen Völkerringen, am 10. März 1943 im westlichen Londoner Stadtteil Hounslow geboren. Der Pädagoge und Mathematiklehrer trat 1972 in die „National Front“ (NF) ein und kandidierte bereits 1974 für die NF zur Parlamentswahl in Großbritannien. 1980 wechselte Edmonds zur „New National Front“ (NNF), um dort die Jugendarbeit zu leiten und im Rahmen dieser Aufgabe auch die Zeitschrift „Young Nationalist“ herauszugeben.
Bereits 1982 trat er in die „British National Party“ (BNP) unter Führung von John Tyndall ein, nachdem die NNF in die BNP eingegliedert worden war. Tyndall war bereits in der NF und der NNF Edmonds‘ Vorgesetzter. In der BNP wurde Richard Edmonds nunmehr stellvertretender Vorsitzender und 1986 sogar vorübergehend Parteivorsitzender, weil Tyndall in dieser Zeit eine Gesinnungsstrafe absitzen musste. Edmonds kümmerte sich innerhalb der Partei um Organisation und Finanzierung der Aktivitäten, unter anderem beteiligte er sich 1989 an der Finanzierung und dem Kauf einer Parteizentrale (Headquarter) in Welling/London. Der Kauf des Gebäudes war ihm deshalb möglich geworden, weil er 1988 seine Arbeitsstelle bei dem Telekommunikationsunternehmen „Cable and Wireless“ aus politischen Gründen (Revisionismus) verloren hatte, dafür aber eine hohe Entschädigung aushandeln konnte. Edmonds zog selbst in das von ihm erworbene Gebäude ein und betrieb dort einen Buchladen.
In dieser Lokalität durfte auch Euer treuer Freund und Erzähler Richard Edmonds im Jahr 1992 erstmalig kennenlernen. Im Rahmen einer England-Reise bekam ich die Möglichkeit, das Headquarter der BNP und somit auch Richard selbst zu besuchen. Gemeinsam mit englischen und anderen europäischen Kameraden wurden wir dort sehr herzlich empfangen und hatten einen interessanten politischen Austausch. Dieser Austausch war auch deshalb so fruchtbar, weil Richard ein gutes Deutsch sprach. Ebenso sprach er, neben seiner Muttersprache Englisch, auch Russisch und Französisch. Seither standen wir, als Aktivisten und Europäer, zu verschiedenen Anlässen immer wieder in Kontakt.
Das Headquarter in Welling konnte man in etwa mit dem damaligen Hauptquartier der deutschen „Nationalistischen Front“ (seit 1992 verboten) in Bielefeld vergleichen. Ebenso wie in Ostwestfalen, kam es auch in London immer wieder zu linksterroristischen Angriffen und Überfällen. Der größte Angriff fand wohl 1993 statt, als etwa 15.000 Linksradikale gegen das Headquarter und die BNP demonstrierten. Neben einem Großaufgebot von Polizisten war es vor allem Richard selbst und einige wenige Getreue, die das Gebäude verteidigten. Obwohl er im Grunde ein Intellektueller war, so war es sich auch für den „handfesten“ Widerstand nicht zu fein – ganz im Gegenteil.
Nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit einer Gruppe von schwarzen Einwanderern im Londoner Stadtteil Bethnal Green wurde Richard 1993 in Untersuchungshaft genommen. Des Weiteren wurde er für die Beschädigung einer Nelson-Mandela-Statue in der Nähe des berühmten „Golden Eye“ in London von der britischen Justiz abgeurteilt. Indem ihm auch der Straßenaktivismus nicht fremd war, erklärte sich sein insgesamt hohes Ansehen in allen Gruppen, vom einfachsten Aktivisten bis in die intellektuellen Zirkel in ganz Europa.
Nachdem Nick Griffin 1999 den Vorsitz der BNP übernommen hatte und die Partei auf einen liberaleren Kurs einschwören wollte, wurde Richard aus dem Führungszirkel verdrängt. Er blieb aber weiterhin für die Partei aktiv und führte den lokalen BNP-Verband in Croydon/London. Zum einen war die BNP in Croydon für ihre Radikalität und Stärke bekannt, zum anderen war der Stadtteil bereits damals für die indigene Bevölkerung eine „No-Go-Area“, wie der Autor ebenfalls schon 1992 feststellen musste. Diese Mischung begründete wohl auch den guten Ruf des BNP-Verbandes in Croydon.
2008 wurde Richard wieder in den Führungszirkel der Partei berufen, allerdings wurde er zwei Jahre später wegen parteiinternen Machtkämpfen wieder abgesetzt; eine eigene Kandidatur für den Parteivorsitz scheiterte 2011. Nach diesen Entwicklungen trat Edmonds wieder der „National Front“ bei, allerdings ohne Führungsanspruch. Richard wollte sich auf den Aktivismus fokussieren, trat aber noch zu einigen Wahlen als Kandidat für die NF an.
Zudem war er vielfältig im europäischen Revisionismus engagiert und unterstützte zum Beispiel den britischen Historiker David Irving, als dieser 2005 in Österreich verhaftet wurde. Neben seinen vielen Aktivitäten in England und anderen europäischen Ländern, unterstützte Edmonds auch mehrfach die Gedenkmärsche in Bad Nenndorf, die von 2006 bis 2015 jährlich in dem niedersächsischen Kurort stattfanden, um an die Opfer des britischen Folterlagers „Wincklerbad“ zu erinnern, wo nach Kriegsende deutsche Soldaten und Zivilisten eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Beim Gedenkmarsch im Jahr 2014 war er in Bad Nenndorf einer der Redner. Auch im November 2019 demonstrierte Richard Edmonds wieder zusammen mit seinen deutschen Kameraden in Bielefeld für die Freilassung der seinerzeit inhaftierten Dissidentin Ursula Haverbeck. Im französischen Vichy nahm Richard noch im Januar 2020 an einer Revisionisten-Konferenz teil und hielt dort eine Rede, außerdem durfte er dem französischen Historiker Vincent Reynouard den „Robert-Faurisson-Preis“ für Wissenschaftsfreiheit überreichen.
Bereits seit einigen Jahren mit einem Herzleiden belastet, starb Richard Edmonds am 23. Dezember 2020 in Sutton/London mit 77 Lebensjahren. 50 Jahre lang stand er im Feuer für eine gute und gerechte Sache. Fast 30 Jahre lang kreuzten sich unsere Wege in Deutschland und Europa immer wieder, im Bestreben für Redefreiheit und für eine europäische Eidgenossenschaft im Kampf gegen Rote und Goldene Internationale. Mit Richard Edmonds hat England, aber auch Deutschland und Europa einen vorbildlichen und unermüdlichen Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit verloren.
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #44