Leuchtkäfer gegen die Klima-Diktatur
Lesestoff für rechte Dystopie-Fans: Im Deutsche Stimme-Verlag erschien im Frühsommer 2023 der erste Roman des DS-Autors Sascha v. Aichfriede. Das Szenario ist fiktiv, doch das Hauptthema könnte aktueller kaum sein: es geht um die Errichtung einer globalen Klima-Diktatur und den Widerstand der unterdrückten Bevölkerung.
Die selbsternannten „Klimaretter“ entfachten im Jahr 2045 einen Atomkrieg, der zur (angeblichen) Vernichtung aller weißen Menschen führte. Der von den „Klimarettern“ nach der Apokalypse errichtete, postnationale Weltstaat unterteilt sich in drei Schichten beziehungsweise Klassen: Die erste Ebene besteht aus den männlichen „Soldaten“ und den weiblichen „Kommunarden“ als bloße Arbeitssklaven, die zweite Ebene der „Stadtmenschen“ verkörpert die in bescheidenem Wohlstand gehaltene Funktionselite, und an der Spitze steht die kleine, in Saus und Braus lebende (Negativ-)Elite der „Klimaretter“.
Die Wirtschaft ist weitgehend deindustrialisiert, die Gesellschaft ist kollektivistisch (im Roman wird der Begriff „öko-sozialistisch“ verwendet). Den Menschen in der ersten Ebene werden systematisch Bildung und Nachrichten vorenthalten, damit sie gar nicht erst ins Nachdenken kommen. Die Stadtmenschen werden von den „Klimarettern“ durch dümmliche TV-Propaganda konditioniert und durch Einnahme von Psychopharmaka manipuliert. Dennoch begehren immer wieder einzelne Menschen dieser durchmischten, durchrassten Gesellschaft auf und hinterfragen die Propaganda, wofür sie dann als sogenannte „Klimasünder“ gnadenlos gejagt werden – analog zu den „Gedankenverbrechern“ bei Orwell.
Das titelgebende Mädchen Marla wird in einer Kommune zur „Medizinfrau“ ausgebildet und erlernt durch verbotene Bücher das verborgene medizinische Wissen der „Weißen“. Daraufhin wird sie zwar von ihren Mitmenschen in der ersten Ebene als „Wunderheilerin“ verehrt, doch sie gerät auch ins Visier der „Klimaretter“ und ihrer Geheimpolizei, den „Wölfen“. Marla flieht in die sogenannte „verbotene Zone“ (das heutige München), die zum Teil atomar verseucht ist und deshalb nicht unter der Kontrolle der „Klimaretter“ steht. Dort schließt sie sich einer Gruppe wissbegieriger Jugendlicher an, den „Leuchtkäfern“, mit denen sie den Kampf gegen die Unterdrücker aufnimmt.
Die Geschichte ist flüssig zu lesen, doch der erfahrene Leser merkt an manchen Stellen, dass für einen Roman der letzte Feinschliff fehlt: Bei Formulierungen wie „großes Gebäude mit Turm“ oder „schöner Körper“ hätte sich der Autor präziser ausdrücken müssen. Der Autor scheint zudem kein großer Freund des Plusquamperfekts zu sein, was zu einigen falschen Satzkonstruktionen führt.
Ein inhaltlich starker Teil des Buches ist die Wiedergabe eines aufgefundenen Tagebuches, das die Zeit des Niedergangs bis zur Errichtung der weltweiten Klima-Diktatur erzählt. Wer die Agenda der real existierenden Globalisten und Klima-Fanatiker kennt, wird die Annahme nicht zu weit hergeholt finden, dass die weitere Entwicklung tatsächlich so ähnlich wie im Roman ablaufen könnte – sofern die weißen Völker Europas den Globalisten keinen Strich durch die Rechnung machen und die Macht zurück in die Hände des Volkes legen.
Leider häufen sich im letzten Teil des Romans die logischen Fehler, der Aufstand läuft viel zu reibungslos ab, sodass beim Leser keine richtige Spannung mehr aufkommen mag. Das Buch ist sicherlich keine Pflichtlektüre, aber für Fans rechter Dystopien durchaus zu empfehlen: „Marla“ ist weniger trashig als „Stahlfront – Jahr 2029“ von Martell/Römstein und weniger düster als „Mister“ von Kurtagić, nicht so actiongeladen wie Obertones „Guerilla“ und weniger tiefgründig als Raspails „Heerlager der Heiligen“ – alles in allem ordnet sich der Roman also irgendwo im Mittelfeld ein.
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #37
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Wer oder was ist denn bitte ein „Plusquamperfekt“??? 😆
Ich hatte damals ständig narkoleptische Anfälle im Deutsch-UN-terricht und bekam infolge dessen immer so schlechte Noten. 😛