Besprechungen #38: Johannes Scharf & Peter Steinborn – Libro e Moschetto. Lebensbilder von Dichtersoldaten

Die viel beschworene „Einheit von Wort und Tat“ verkörpert sich in besonderem Maße in dem Werk von Persönlichkeiten, die im metaphorischen Sinne sowohl mit dem Buch als auch mit der Muskete für ihre Überzeugungen einstanden. 2019 erschien im Berliner Metapol-Verlag ein Sammelband, der sich mit dem Leben von schreibenden Kämpfern und kämpfenden Schriftstellern beschäftigt. Die Aufsätze, die zwischen 2011 und 2015 entstanden, sollen nach Verlagsangaben dem vornehmlich jungen Leser zur Inspiration dienen.

Nirgendwo in der uns bekannten Weltgeschichte war es die gestaltlose Masse, die Geschichte geschrieben und den Lauf der Dinge verändert hat. Die Masse, so analysiert es Mitherausgeber Peter Steinborn in der Einleitung, habe zwar durchaus einen gewissen Einfluss auf die uns bekannten historischen Zustandsänderungen gehabt, doch sei sie niemals das tragende Element gewesen. Eine historische Gestalt hingegen erkenne man daran, dass sie nicht durch ihre Geschichte hervorgebracht wurde, sondern dass sie ihre Geschichte maßgeblich bestimmt habe. Geschichte sei letztlich die Geschichte von Persönlichkeiten und Charakteren, die sie schreiben und fertigbringen.

In dem vorliegenden Sammelband findet der Leser eine Auswahl von Soldaten, Literaten und Poeten, die ihre Zeit maßgeblich beeinflusst haben. All diese Persönlichkeiten waren, ungeachtet ihrer Auffassungen über „richtig“ oder „falsch“, Gestalter ihrer Zeit; sie waren schöpferisch und sie haben geschaffen. Die vorgestellten Dichtersoldaten umfassen einen Zeitraum von rund 500 Jahren, beginnend mit dem Reichsritter Ulrich von Hutten und endend mit dem französischen Nationalisten Dominique Venner, der sich am 21. Mai 2013 in der Kathedrale Notre-Dame selbst erschoss, um ein Zeichen gegen den träge gewordenen Geist Europas zu setzen. Neben den heute zumindest in nationalen Kreisen noch sehr bekannten Persönlichkeiten wie Theodor Körner, Ernst Jünger und Kurt Eggers sind auch einige Überraschungen und „Geheimtipps“ dabei; zumindest jüngere Leser dürften in diesem Sammelband zum ersten Mal Bekanntschaft mit Namen wie Gabriele d‘Annunzio und Fritz Stüber machen.

Die Qualität der von verschiedenen Autoren beigesteuerten Aufsätze ist durchaus unterschiedlich. Manchen gelingt es sehr gut, den weltanschaulichen Kern der vorgestellten Persönlichkeit herauszuarbeiten und eine Einführung in das literarische Gesamtwerk zu geben, andere Texte wiederum gehen leider kaum über die bekannten biografischen Daten und reines „Lexikon-Wissen“ hinaus. Zur Inspiration der jungen Zielgruppe, um selbständig weitere Recherchen vorzunehmen und sich tiefergehend mit den Inhalten auseinanderzusetzen, ist es jedoch allemal ausreichend. Dem jungen Leser kann der Sammelband daher als Einführung dienen, literarisch versierteren Kameraden zur Wiederholung und Kenntnisauffrischung sowie als Nachschlagewerk.

Am Ende des Einleitungstextes beschreibt Peter Steinborn, warum es für uns alle wichtig ist, dass wir uns mit den prägenden Persönlichkeiten unserer Menschenart beschäftigen: „Wir stehen unmittelbar in einem Kulturkampf, in dem sich der rebellische Krieger über den sich in seiner Sicherheit wähnenden Bürger emporheben wird. Wir treten in eine neue Zeit ein. Es liegt an uns Jungen, ob diese Zeit in der pathologischen Selbstabschaffung enden oder eine Zeit des Lichtes sein wird, wie es uns Dürer so schön veranschaulicht. Die Geschichte weiß uns so vieles über die ritterlichen Vorbilder zu erzählen. Ergreifen wir die Chance. Lernen wir die Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten. Werden wir selber Gestalter unserer Geschichte, indem wir von jenen lernen, die ihr Schicksal ihrer Zeit ebenfalls in die eigenen Hände nahmen und die Geschicke selbst bestimmten.“

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #26

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