„Wir können unser Land nur gemeinsam retten!“ – Im Gespräch mit Proto NDS

Ein ganz besonderes Schmankerl ist dieses Interview, denn hier gibt Rechtsrapper Proto NDS, der bislang eher der Neuen Rechten zuzuordnen war, zum ersten Mal einer basierten Zeitschrift ein Interview. Proto setzt in diesem Gespräch ganz klare Signale in Sachen Mosaikrechte und Zusammenhalt. Aber lest selbst, was er zu sagen hat: Abgrenzung war gestern, Schnittmengensuche ist heute, das ist Neuer Deutscher Standard!

Das Gespräch führte Frida Dentiak Ende 2022 für die Ausgabe #33 der N.S. Heute.

Frida: Erst einmal möchte ich mich bei Dir für die Gesprächsbereitschaft bedanken. Ich denke, das ist ein Weg in die richtige Richtung: Gespräche aufnehmen und Brücken zwischen den einzelnen Facetten des Widerstandes bauen. Würdest Du Dich unseren Lesern bitte vorstellen?

Proto: Grüße! Mein Name ist Proto NDS. Ich mache heimatverbundene, systemkritische Rapmusik und bin Kopf des Musiklabels NDS Records.

Frida: Wie kam es dazu, dass Du Dich dafür entschieden hast, Rapmusik zu machen? Die meisten bei uns stehen auf Gitarrenmusik und Schlagzeug. Es gibt zwar schon ein paar Sprechgesang-Künstler im Team Deutschland, jedoch ist dieses Genre noch relativ unterrepräsentiert.

Proto: Ich selbst bin mit beiden Genres großgeworden. Rap und Rockmusik spielten für mich immer eine große Rolle. Zur Musik bin ich allerdings erst über mein altes YouTube-Projekt „Ruhrpott Roulette“ gekommen. Dort haben wir spaßeshalber einen Song parodiert, der letztlich den Grundstein für mein musikalisches Engagement legte. Dass es noch relativ wenige Rapper im Team Deutschland gibt, ist extrem schade. Meiner Meinung nach müssten wir in sämtlichen Musikrichtungen viel präsenter sein, um alle Hörerschaften zu erreichen. Gerade Rapmusik ist nun mal das absolute Hauptgenre deutscher Jugendlicher. Mit unserer Musik bieten wir ihnen einen Gegenpol und verleihen ihnen Selbstbewusstsein.

Frida: Neben Deiner eigenen Laufbahn als Rapper bist Du noch Chef bei NDS Records. Das Label produziert patriotischen Rap. Warum hast Du Dich dazu entschieden, ein eigenes Label zu gründen?

Proto: Nach meiner Trennung von „Arcadi Musik“ standen wir vor der Frage, wie es weitergeht. Wir hatten das ein oder andere Angebot, allerdings wollten wir komplett frei und unabhängig bleiben. So entschieden wir damals, unser eigenes Label zu gründen – rückblickend definitiv die beste Entscheidung. Mittlerweile machen wir alles komplett selbst und können neuen Künstlern eine ordentliche Plattform für ihre Musik bieten.

Frida: Du hast vor etwa zwei Jahren für Wirbel gesorgt, und zwar mit einem offenen Tabubruch: Du hast als patriotischer Rapper zusammen mit Runa und FLAK ein Lied aufgenommen namens „Spazier‘ mit mir“. Damit hast Du Dich über das bei den Neuen Rechten ungeschriebene Gesetz hinweggesetzt, Dich von Nationalisten fernzuhalten. Wir begrüßen diese Offenheit natürlich, aber wie kam es damals denn zu dieser Aufnahme mit dem dazugehörigen Video?

Proto: Die Rechercheplattform „Correctiv“ beschrieb mich mal als „die Spinne im Netz“. Man muss sagen: das ist schon sehr treffend gewesen. Ich habe mich früh von dieser Abgrenzung freigemacht und Kontakte in alle Richtungen aufgebaut. Der Kontakt mit FLAK bestand daher schon einige Zeit vorher. Allerdings waren zu dem Zeitpunkt die rechten Lager noch zu sehr voneinander abgegrenzt. Mit den Corona-Protesten verschwamm das Ganze dann mehr und mehr, sodass für uns die Zeit gekommen war, einen gemeinsamen Demo-Song für alle zu machen.

Frida: Deine Haltung zur Wehrkraftzersetzung namens „Abgrenzeritis“ dürfte klar sein, sonst würdest Du nicht über den eigenen Tellerrand blicken und mit uns reden. Wir haben schon gefühlt „viertel nach zwölf“ und es gibt immer noch viele Konservative, Patrioten und Neurechte, die immer noch nicht den Schulterschluss suchen. Uns ist ja zum Beispiel bewusst, dass Du wahrscheinlich nicht in allen Punkten einer Meinung mit uns bist, was ja auch gar nicht nötig ist. Denn germanischer Geist ist der Geist der Freiheit! Aber Linke arbeiten auch alle zusammen – bei deren Demos steht die Antifa neben der SPD, niemand verfällt in einen Distanzierungswahn. Denkst Du, dass sich die Haltung der Neuen Rechten zur totalen Abgrenzung bald ändern wird?

Proto: Ich hoffe es sehr, allerdings sehe ich da bei der AfD beispielsweise wenig Hoffnung. Die Partei zerfleischt sich ja bekanntlich selbst schon in ihren eigenen Reihen. Eine Öffnung ins gesamte rechte Lager wäre dort wohl nur wieder ein gefundenes Fressen, um den nächsten Kopf rollen zu lassen. Meiner Meinung nach geht es nur gemeinsam, wir können unser Land in diesem Zustand nicht mehr getrennt retten. Wir müssen das „Teile und Herrsche“-System überwinden, ansonsten können wir gleich zuhause bleiben. Daher appelliere ich stets an jeden aus dem neurechten Lager, sich endlich als Teil der gesamten „Mosaikrechten“ zu sehen. Ich selbst ordne mich daher als Brückenbauer ein – oder eben als „die Spinne im Netz“.

Frida: Den Song mit FLAK habe ich bereits angesprochen, planst Du weitere musikalische Allianzen in dieser Art?

Proto: Allerdings, da kommt einiges auf Euch zu! Aktuell arbeite ich an einem Crossover-Projekt. Ich will noch nicht zu viel verraten, aber es wird tatsächlich rockig!

Frida: Der Sänger Kavalier von NDS Records ist kein Rapper, sondern eher ein Singer-Songwriter mit Akustikgitarre. Planst Du mit Deinem Label auch eine musikalische Öffnung in andere Genres?

Proto: Wir haben uns prinzipiell allen Genres geöffnet. Wir machen Musik für den Widerstand in all seinen Facetten, auch das gerade angesprochene Crossover-Projekt wird über unser Label laufen. Ergo kommen aktuell stets neue Musikrichtungen hinzu. Mein persönliches Hauptgenre wird aber definitiv Rap bleiben.

Frida: Kommen wir wieder zu Deinem kreativen Schaffen: Wann erwartet uns ein neues Proto-Vollalbum?

Proto: Zunächst veröffentlichen wir im Dezember den ersten NDS-Sampler. Dort bin ich mit einigen Songs vertreten. Ein eigenes Vollalbum wird also frühestens 2023 wieder erscheinen. Bis dahin werde ich aber noch einige kleine EPs veröffentlichen.

Frida: Kürzlich warst Du zu einem Musikvideodreh in Norwegen. Erzähl uns mal davon, wie war Norwegen so und für was für ein Video habt Ihr da gedreht?

Proto: In Norwegen haben wir das Video für den Song „NDS 4“ gedreht, unser Neuzugang Azatro arbeitet und wohnt zeitweise dort. Da die NDS-Reihe für mich immer eine besondere Bedeutung hat, war uns klar, dass wir dort videotechnisch auffahren müssen. Die Bilder sind auch wirklich gewaltig geworden und ich freue mich sehr auf die Veröffentlichung. Über Norwegen selbst könnte ich hier ein halbes Buch schreiben Landschaftlich ein absoluter Traum, ansonsten absolute Katastrophe: Totalüberwachung, Kontrolle, Einschränkung der Bürger und brutal harte Preise sorgten tatsächlich dafür, dass ich mich wieder auf die BRD gefreut habe. In Norwegen sieht man eindrucksvoll, was uns hier noch erwartet, wenn wir nichts ändern.

Frida: Thema Livemusik: Rechte Rapper machen sich, was Livesets betrifft, leider völlig rar. Woran liegt das und ist das auch eine Sache, an der Du arbeitest?

Proto: Das ist auf jeden Fall eine Sache, die mich selber nervt. Nach den zwei Jahren Corona-Wahnsinn hatte ich mich sehr auf viele Konzerte gefreut, doch leider kam die Trennung von Menx und Primus dazwischen. Da die meisten meiner Songs gemeinsam mit den beiden entstanden sind, hatte ich also erstmal kein eigenes Liveset mehr. Mittlerweile habe ich aber wieder genügend neue Sachen geschrieben und bin sehr motiviert, bald wieder auftreten zu können. Gemeinsam mit meinem Label werden wir 2023 wieder mit Konzerten starten.

Frida: Kommen wir zum Ende. Hier möchte ich Dir noch die Gelegenheit geben, Deinen Shop zu bewerben und uns Deine NDS-Webseite zu verraten. Ich danke Dir aufrichtig für das gute Interview und freue mich auf neue Tracks im „Whiteboysummer“-Stil. Bis bald!

Proto: Danke sehr, gerne wieder! Auf unserer neuen Netzseite ndsrecords.de findet man eine große Auswahl an Klamotten, Merch und Musik. Schaut gerne vorbei und unterstützt unsere Arbeit. Bis dahin, kommt alle gut durch den Winter! Wir sehen uns im Frühjahr beim Konzert oder vorher auf der Straße!

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #33

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