Julian Assange wurde am 3. Juli 1971 im australischen Townsville/Queensland in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Als 16-Jähriger begann er auf einem Commodore-64-Computer Programme zu schreiben und sich über Telefonleitungen unerlaubt Zugang zu fremden Rechnern zu verschaffen. Er schloss sich einer Melbourner Hackergruppe an und brach in die Netze von Behörden und Unternehmen ein. Durch seine jugendlichen Hackeraktivitäten geriet Assange auch erstmals ins Visier der Justiz.
Assange ist Erfinder und Gründer von WikiLeaks. Zu dem von WikiLeaks ins Weltnetz gestellten Material zählte unter anderem das Handbuch zum Umgang mit Gefangenen im umstrittenen US-Lager Guantánamo auf Kuba. Daneben publizierte die Plattform etwa einen Bericht über illegale Hinrichtungen in Kenia durch Polizeikräfte, für den Julian Assange 2009 mit dem internationalen Medienpreis von „Amnesty International“ ausgezeichnet wurde. Für globale Schlagzeilen sorgten die im April 2010 veröffentlichten Filmaufnahmen der Bordkamera eines US-Hubschraubers, von dem aus Amerikaner Kriegsverbrechen durchführten. Sie zeigen den tödlichen Angriff amerikanischer Soldaten im Irak auf unbewaffnete Zivilisten.
Im Juli 2010 folgte das sogenannte „Afghanische Kriegstagebuch 2004-2010“, eine mehr als 90.000 US-Militärdokumente umfassende Sammlung. Es präsentiert Einzelheiten über den Militäreinsatz der amerikanischen Armee am Hindukusch. Die Afghanistan-Papiere erregten weltweites Aufsehen, machten WikiLeaks und ihren Kopf endgültig berühmt und waren Assanges bisher größter Coup. Der WikiLeaks-Gründer selbst sprach von der „umfassendsten Beschreibung eines Krieges, die es jemals während eines laufenden bewaffneten Konflikts gegeben“ habe, und von der er sich eine Veränderung der öffentlichen Meinung erwarte. Ende Oktober 2010 folgten dann unter vehementem Protest der US-Regierung die lange erwarteten „Iraq War Logs“, eine noch umfangreichere Sammlung von über 390.000 Dokumenten zum Krieg im Irak aus der Zeit von 2004 bis 2009. Die Unterlagen belegten unter anderem von der US-Armee geduldete Folterungen durch irakische Sicherheitskräfte sowie die hohe Zahl getöteter Zivilisten an Straßensperren mit US-Soldaten.
Am 7. Dezember 2010 stellte sich Assange in London der Polizei aufgrund eines wegen angeblicher Vergewaltigung vorliegenden schwedischen Internationalen Haftbefehls. Er wurde auf Kaution freigelassen und ihm wurde im Jahr 2012 durch Ecuador politisches Asyl gewährt. In den folgenden sieben Jahre lebte er in der Botschaft Ecuadors in London. Im April 2019 entzog ihm der neue ecuadorianische Präsident Moreno dann jedoch das Asylrecht. Im April 2019 wurde Assange in der ecuadorianischen Botschaft von der britischen Polizei verhaftet und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Nachdem die USA die Auslieferung von Julian Assange wegen Geheimnisverrats beantragt hatten, unterzeichnete die damalige britische Innenministerin Priti Patel im Juni 2022 nach einem längeren juristischen Tauziehen den Auslieferungsbefehl an die Vereinigten Staaten. Da die Verteidigung Berufung dagegen eingelegt hat, befindet sich Assange momentan noch in Großbritannien. In den USA drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft in einer Hochsicherheitsstrafanstalt.
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