Revolution mal wieder ganz knapp vereitelt

Ganz Deutschland spricht über den Asylmord von Illerkirchberg, da passt es für das Berliner Regime doch wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, dass es nun die freudige Mitteilung in die Welt setzen kann, wieder einmal einen Staatsstreich durch „Rechtsterroristen“ und „Reichsbürger“ ganz knapp vereitelt zu haben.

Über 3.000 uniformierte Helden der Demokratie, die sicherlich demnächst alle vom Bundespräsidenten mit den höchsten Tapferkeitsauszeichnungen überschüttet werden, führten in den frühen Morgenstunden todesmutig „eine der größten Razzien der Geschichte“ durch, wie die bereits im Vorfeld gut informierte Asphaltpresse zu berichten weiß. 137 Objekte in elf Bundesländern wurden durchsucht, die Maßnahmen richteten sich gegen 52 Beschuldigte, von denen 25 vorläufig festgenommen wurden.

Der sich schaurig gruselnde Bundesbürger wurde heute mit der Nachricht geweckt, dass eine ominöse Gruppierung, die sich „Patriotische Union“ oder „Der Rat“ nennen soll, einen „gewaltsamen Umsturz in Deutschland“ geplant habe. Mitte März und Anfang September wäre es zweimal fast soweit gewesen: Einige der 52 Putschisten sollten demnach bewaffnet den Reichstag stürmen, eine neue Regierung bilden und wenn man gerade schon dabei ist, auch eine neue Armee einsetzen. Warum das zweimalige Vorhaben dann doch wieder abgeblasen wurde, ob es vielleicht am schlechten Wetter lag oder weil von jemandem die Katze krank geworden ist, wurde allerdings nicht verraten. Wie eine Reisebusladung von 52 Putschisten eine 180.000 Personen starke Armee und einen mehr als 330.000 Personen starken Polizeiapparat entmachten will, wird uns ja vielleicht heute Abend die Tagesschau vorrechnen.

Der neue Regierungsapparat sollte nach monarchischen Grundsätzen und aufgeteilt in verschiedene Ministerien als „Fürstentum“ etabliert werden. Hätte das Regime also nicht in buchstäblich letzter Sekunde eingegriffen, wären wir vielleicht schon morgen in einem Fürstentum aufgewacht. Der Name des designierten Herrschers wurde bereits durchgestochen: Prinz Heinrich XIII. Reuss (71) sollte den Thron des neuen Fürstentums besteigen; ob der neue Staat dann folgerichtig auch „Reußen“ genannt werden sollte, ist allerdings nicht bekannt.

Den entsprechenden juristischen Unterbau der Gruppe soll es in Gestalt der Berliner Richterin und ehemaligen AfD-Bundestagsabgeordneten Birgit Malsack-Winkemann (58) gegeben haben, die ebenfalls zu den Festgenommenen gehört. Warum sie den Bundestag, den sie vier Jahre lang mit ihrem Abgeordnetenausweis täglich betreten durfte, nur ein Jahr später gewaltsam stürmen wollte, kann zur Stunde allerdings noch niemand so richtig erklären. In der AfD zählt Malsack-Winkemann übrigens zum „gemäßigten“ Parteiflügel, sodass sie nun vielleicht auch zu den „gemäßigten“ Rechtsterroristen gezählt werden kann.

Wahrscheinlich hat niemand mehr auch nur annähernd einen Überblick, wie viele „Rechtsterroristen“, die nie einen einzigen Schuss abgegeben haben, das Regime in den letzten Jahren „ausgehoben“ haben will. Während GSG 9 und SEK ihre Maschinenpistolen nach getaner Arbeit wieder einpacken und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können, gefährden auch in dieser Minute wieder Klima-Terroristen vorsätzlich Menschenleben und rüsten linksextreme Terrorgruppen zur nächsten Attacke auf Andersdenkende. Wo das Regime derweil die Prioritäten setzt, darüber lässt es allerdings nicht den geringsten Zweifel.

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