Hallo, ich bin Frida, über 40 und über 25 Jahre im Nationalen Widerstand. Politisch habe ich es nicht weit gebracht, aber das hat ja keiner von uns, sonst wären wir politisch ja schon viel weiter. Aber wenn man zudem noch auf beruflicher Ebene erfolglos bleibt, wird es bei einem persönlich etwas eng. Ihr kennt sicherlich den Spagat zwischen der Politik und dem Beruf. Keiner darf etwas wissen, sonst seid ihr die Arbeitsstelle los. So ging es mir auch und ich habe meistens gesagt, nein, da mache ich nicht mit und bin mit Vollgas weiter geradeaus. Ich habe trotz der Arbeitsstelle Interviews gegeben, Demos angemeldet und auf Veranstaltungen gesprochen. Ob ich am Ende ohne Arbeit da stand oder nicht war mir egal.
Dadurch verlor ich meine erste Arbeit im Ruhrgebiet in einem Großhandel für Computerteile. Dort war ich drei Jahre lang im Vertrieb und sehr erfolgreich. Ich hatte mit Anfang Zwanzig einen sehr guten Vertriebsjob. Mein Chef hatte aber Angst Kunden zu verlieren und feuerte mich, als er das mit der Politik spitzbekam. Ich war natürlich erbost und klagte gegen die Firma – mit Erfolg, mein Chef musste mich wieder einstellen. Insgesamt war ich drei Jahre dort. Nach der Wiedereinstellung war es nicht unbedingt besser. Ich würde das nicht nochmal so machen. Eher würde ich auf eine Abfindung klagen.
Dann kam die Bundeswehr. Wie mein Glück es so wollte, wurde ich auf meine Bewerbung hin eingestellt und sollte Feldwebel werden. Ich füllte eine Sicherheitsüberprüfung aus. Hier musste ich angeben, ob ich schon mal in einer verfassungsfeindlichen Organisation war. Ich kreuzte „nein“ an. Nach neun Monaten und einer abgeschlossenen Grundausbildung, dem Amila-Marsch, der Funkerausbildung, einem Russischkurs, dem Deutschen Sportabzeichen und einer Wach- und Schießausbildung, meldete sich der Stabsdienst bei mir und befahl mich ins Geschäftszimmer des S2. Dort wartete der MAD auf mich. Zwei Herren in grauen Anzügen teilten mir mit, dass ich in zwei Wochen ausgekleidet werde. Man habe meine Angaben geprüft und ich hätte bei den Angaben gelogen, ich wäre ja in der JN gewesen. Die Herren hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Zwei Wochen später war ich aus der Bundeswehr ausgeschieden. Vorteil: Ich musste mich nicht amerikanischer Kriegsverbrechen schuldig machen. Nachteil: kein eigenes Haus und keine sichere Arbeit bis Dienstzeitende.
Danach machte ich mich selbständig. Acht Jahre lang arbeitete ich als Veranstaltungskauffrau und freie Journalistin. Als ich 2013/2014 von WDR-Kollegen gesehen wurde, wie ich angeregt auf Demonstrationen mit den Aktivisten unserer Fraktion sprach, kamen keine Aufträge mehr von Produktionsfirmen, die für das Fernsehen drehten. Ich habe damals für das öffentlich-rechtliche Fernsehen und seine Formate auf Tagessatzbasis Dokumentationen und Interviews gedreht. Auch petzte die Antifa der Zeche Carl in Essen, die seinerzeit mein Kunde war, meine politische Ausrichtung und ich konnte ab da an keine Konzerte, Partys und Lesungen mehr im Ruhrgebiet organisieren oder die Pressearbeit dafür machen. Somit war meine Selbständigkeit zu jener Zeit gescheitert und ich musste mir wieder etwas auf dem freien Markt suchen.
Später arbeitete ich nach meinem Umzug bei einer Import/Export-Firma im Rheinland. Hier war ich für E-Commerce, Social Media und SEO-Management zuständig. Ich habe quasi Google-Kampagnen angelegt und Social Media-Kanäle für das Unternehmen aufgebaut so-wie gepflegt. Es war 2016, als ich in Mönchengladbach auf einer islamkritischen Demo sprach. Mein Chef hat das Video auf YouTube gesehen. Da ich noch in der Probezeit war, hat er mir gekündigt. Ich habe wieder geklagt und Recht bekommen, er musste mir 3.000 Euro Abfindung bezahlen. Mein Rat: Wehrt Euch bei Kündigungen aus politischen Gründen!
Meine letzte Kündigung erfolgte im letzten Jahr, im Spätsommer 2020. Beschäftigt war ich im Vertrieb einer Spedition für Natursteine mit eigenen Kiesgruben. Eine Woche vor Ablauf der Probezeit kamen der Abteilungsleiter und die Personalerin in mein Büro und übergaben mir die Kündigung. Meine Arbeit hätte ich zwar super gemacht und die Kunden seien auch sehr zufrieden gewesen, aber man würde ja auch keinen vom IS beschäftigen wollen. Das haben die tatsächlich genauso gesagt. Ich habe nett gelächelt, habe meine Kündigung genommen und bin nach Hause gegangen, wegen sowas mache ich kein Drama, bin ich gewohnt.
Danach nahm ich mir eine Auszeit, nennen wir es BRD-Burn-out. Ich hatte vier Monate einen Gelben, konnte die Füße hochlegen und nachdenken. Freunde sagten mir, dass ich mich doch wieder selbständig machen solle, weil ich der Typ für sowas bin. Die Idee fand ich gut, denn ich hatte ja nie aufgehört, zu fotografieren oder zu schreiben, nur war das eben nicht mehr beruflich verankert. Wie der Zufall es so wollte, meldeten sich alte Freunde aus meiner früheren Heimatstadt im Ruhrgebiet. Sie suchten dringend einen Texter für alle möglichen Inhalte. Ich habe direkt zugesagt.
Im Januar 2021 startete ich und meldete meine freiberufliche Tätigkeit dem Finanzamt. Ich bekam eine Steuernummer zugewiesen, alles war ganz einfach und problemlos. Auch die Ummeldung bei der Krankenversicherung war kein Akt. Wer ein Gewerbe anmeldet und keine Freiberuflichkeit, der muss noch zum Gewerbeamt und sich einen Gewerbeschein holen. Das kostet ca. 20 Euro. Visitenkarten gibt es für 15 Euro bei Vistaprint und eine Homepage kann man bei WordPress kostenlos erstellen. Die Steuern kann man als Kleingewerbetreibender oder Freiberufler mit SevDesk oder Lexware selbst machen. Das ist alles wirklich weniger kompliziert, als es sich anhören mag.
Jetzt schreibe ich journalistisch aber auch Texte für Firmen und liefere auch die Fotos zu meinen Texten. Es macht mir Spaß, in dem Metier zu arbeiten, in dem ich mich selbst verwirklichen kann. Morgens stehe ich jetzt nicht mehr mit der Angst auf, gekündigt zu werden. Wenn mir ein Auftrag weltanschaulich nicht passt, dann kann ich ihn ablehnen.
Oftmals haben wir als Patrioten, Ethnosozialisten, Nationalisten oder nationale Sozialisten überhaupt keine andere Chance im Leben etwas zu erreichen, wenn wir uns nicht abnabeln von den Gefälligkeiten des Systems. Daher kann ich nur jedem raten, sich zu überlegen, ob sich eine Selbständigkeit lohnen würde. Am besten mit Kunden aus der Bewegung, damit das Geld im eigenen Wirtschaftskreislauf bleibt.
Ich bereue es nicht und glaube, mit einem schlüssigen Konzept kann es bei vielen Mitstreitern funktionieren. Es gibt genug Leute in der Bewegung, die man um Hilfe bei der Internetseite oder den Grafiken bitten kann. Es gibt tausend gute Gründe, es einfach zu versuchen. Ihr müsst euch dann nicht mehr einschränken, was die politischen Aktivitäten anbelangt, und somit gewinnt ihr an Lebensqualität und könnt Euch selbst treu bleiben.
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #25
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