30 Fragen an… Melanie Dittmer

1. Gab es ein – politisches oder persönliches – Ereignis, das Dich für Deinen weltanschaulichen Werdegang geprägt hat?

Nein, es gab nicht das eine Schlüsselerlebnis. Ich bekam mit 11 Jahren von einem Freund aus meiner Klasse eine Kassette mit Onkelz, Störkraft und Endstufe drauf. Mit 13 Jahren schrieb ich dann Postfach-Adressen der FAP an. Im selben Jahr fuhr ich nach Essen an den HBF und ging in eine Kneipe, in der der alte Axel Zehnsdorf von der FAP immer war. So traf ich nach und nach auf Funktionäre und war mit 14 Jahren schon auf Demos. In Dorsten im Kreis Recklinghausen war ich fest verwurzelt in die Subkultur der Skinheads in den 90er-Jahren. Mit 15 Jahren wurde ich JN-Mitglied. Ich habe damals schon viel gelesen und mir Infomaterial bestellt von überall her. Ich sah das Ruhrgebiet und die damals schon verhältnismäßig vielen Türken, dann kamen noch im Jugoslawienkrieg die Albaner dazu und es änderte sich auf der Straße etwas. Wir gerieten mit den albanischen Jugendlichen in Konflikt mit unserer deutschen Clique. Die Albaner passten uns ab, es kam zu einer Schlägerei. Sie waren in der Überzahl und schlugen sogar die Mädels. Ich hatte eine Gaspistole dabei und schoss dem Oberbabo aus nächster Nähe ins Gesicht. Wir hauten ab und das Ganze hatte nicht einmal juristische Folgen. Ab da wusste ich, die ticken anders als wir, vor allem in Bezug auf Frauen. Darauf hatte ich keinen Bock. Ich hatte einfach keine Lust auf Überfremdung und immer mehr Nicht-Europäer zu sehen, ab da war das nicht mehr nur Subkultur und Musik, sondern tiefste Überzeugung, dass ich keine orientalischen Zustände in meiner Stadt wollte.

2. Was fehlt unserem Volk heute am meisten?

Die Leute sind verweichlicht und reden zu viel. Lassen sich alles gefallen. Überall wird weggeguckt und keiner kriegt die Zähne auseinander. Und der Zusammenhalt fehlt bei uns Deutschen. Die Muslime halten wegen ihrer Religion und den daraus resultierenden Gesetzen zusammen. Bei uns Deutschen fehlt die Verbindung. Religion erfüllt das offenbar nicht mehr, die Weltanschauung könnte eine solche Verbindung sein, aber da die Menschen auch meist keine richtige altruistische Weltanschauung haben, gibt es zu wenig Brücken zwischen einzelnen Menschen oder gar Gruppen.

3. Kameradschaft bedeutet für mich…

…sich aufeinander verlassen zu können. Meine Leute und ich können sich zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen und sind sofort füreinander da. Bei uns ist das wohl wegen der gemeinsamen Weltanschauung so. Und wer da bei uns nicht zu 100 Prozent mitzieht, kann weg. Wir legen Wert auf Zuverlässigkeit. Was nutzen denn 50 Mann, die alle reden, und dann, wenn du einen brauchst, ist keiner da.

4. Was war Deine größte politische Enttäuschung?

Zu erkennen, dass es auch im nationalen Lager oft nur um Pöstchen und Kohle geht. Wer welches Mandat abgreifen kann. Ich glaube, bei uns lungern viele Zivilversager rum, die gar nicht richtig arbeiten wollen und sich lieber an die Futtertröge von Parteien stellen oder Mandate absahnen wollen für ein paar jämmerliche Kröten. Ich hab lange gebraucht, um das zu verstehen. Ich kann deshalb am ehesten Leute ernstnehmen, die einen festen Beruf mit Einkommen haben und ansonsten freiwillig Politik machen, weil sie davon überzeugt sind.

5. Welcher Mensch hat Dich besonders geprägt?

Das waren bei mir eher Bücher als Menschen. Daraus konnte ich den meisten Wert ziehen. Egal ob es die von Goethe glorifizierte absolute Liebe und Treue war, die kühle Ernsthaftigkeit von Nietzsche oder die düstere Lyrik von Baudelaire. Sowas hat mir ein tiefes Verständnis davon gegeben, was das Abendland für mich alles umfasst auf mentaler Ebene.

6. Welche politischen Ansichten hast Du im Laufe der Zeit über Bord geworfen?

Dass Menschen aus dem Ostblock schlecht sind. Ich komme aus einer Familie, die väterlicherseits aus dem Sudetenland in der Nähe von Olmütz vertrieben wurde. Ich bin mit Tschechenhass seit der Kindheit konfrontiert gewesen. Als ich 2016 mit einem Kameraden nach Brünn fuhr, um die Kameraden dort bei ihrer 1.-Mai-Demo zu supporten, habe ich meinen Frieden mit ihnen geschlossen. Die Konflikte kamen durch die Aufstachelung des Kommunismus zustande. Die slawischen Völker sind für mich nun einfach korrekte Ostgermanen. Und Konflikte sind hier politisch und nicht irgendwie rassisch bedingt.

7. Warst Du in Deiner Schulzeit eher beliebt oder unbeliebt – und was hast Du politisch daraus gelernt?    

Wenn ich Lust hatte und mich ins Zeug gelegt habe, dann war ich Klassensprecher, wenn ich eine eher introvertierte Phase hatte, dann war ich mit ein oder zwei Leuten befreundet. Das war mal so und mal so. Ich habe gelernt, dass man viel erreichen kann, wenn man auf Leute zugeht und sie für etwas begeistert.

8. Könntest Du Dir vorstellen, jemanden zu lieben, der politisch eine vollkommen andere Meinung vertritt als Du?

Nein, das geht für mich gar nicht. Dann würde ich mir selbst was vormachen. Mich würde das Gerede dann tierisch nerven. Die Grundideen zum Leben müssen übereinstimmen. Eine Beziehung ist ja nicht irgendwas, sondern ein unkündbares Bündnis. Dazu gehört es, an einem Strang zu ziehen gegenüber der Außenwelt. Ich bezweifle, dass sowas geht, wenn man sich mit Linken einlässt. Wie soll das denn dann aussehen, wenn man wegen der Politik als Dissident inhaftiert wird? Kommt dann ein „Da bist du selber dran schuld“? Nein, danke.

9. Was ist Dein größtes Laster?

Ich glaube, ich bin der nachtragendste Mensch, der hier rumläuft. Etwas zu verzeihen ist gar nicht meine Stärke. Aber ich habe eine relativ hohe Toleranzgrenze, bis ich angesäuert bin. Wenn aber die rote Linie überschritten ist, ist der Drops meist gelutscht. Mein zweites Laster ist, ich muss immer alles aufräumen und drehe am Rad, wenn ich keine Ordnung habe. Die selbe Ordnung, die in mir herrscht, muss auch in meinem Zuhause herrschen. Damit kann ich andere in den Wahnsinn treiben.

10. Beschreibe Deine Lebenseinstellung in einem Satz.

Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker.

11. Welchen persönlichen Wunsch möchtest Du Dir erfüllen?

Gerne würde ich mir irgendwann mal eine Simson gönnen.

12. Nenne ein politisches Buch, das man gelesen haben muss.

„Psychologie der Massen“ – da lernst du alles, was du wissen musst in Bezug auf politisches Marketing, wenn ich das jetzt mal so nennen darf. Ansonsten haben mich Flex „Wanderer zwischen beiden Welten“ und „Der Judenstaat“ von Herzl auch etwas gelehrt. Dann gibt es noch ein schönes Buch, dessen Titel ich nicht nenne, aber das mich auf der Metaebene zwischen rassenspirituellem Ansatz und meiner politisch begründeten Weltanschauung sehr bestärkt hat.

13. Nenne einen Film, den man gesehen haben muss.

Equilibrium fand ich beeindruckend. Ist ja ein bisschen so, wie hierzulande mit der Unterdrückung und den gesellschaftlichen Zwängen. Generell stehe ich sehr auf Dystopien, Science-Fiction, Marvel und DC.

14. Welche politische Phrase hängt Dir am meisten zum Halse heraus?

Dass man sich mit jedem verstehen muss und dass der gemeinsame Nenner ja Deutschland ist. Wenn ich mir die AfD so ansehe, dann befürchte ich bei der Besetzung dort, dass die gar nicht so sehr für Deutschland sind, wie sie behaupten. Die sind weltanschaulich sehr weit weg von uns. Ich weiß nicht, auf was wir da hoffen können. Die werden uns noch stärker bekämpfen als das jetzige System es tut, weil wir auch denen die Maske vom Gesicht reißen werden und sie uns somit zum Feind erklären. Wer pro Imperialismus, pro NATO, pro Unterdrückung der Palästinenser und pro US-Kapitalismus ist, der ist automatisch mein Feind.

15. Angenommen, der deutsche Volksstaat, wie wir ihn anstreben, wäre morgen plötzlich Realität. Welche Aufgabe würdest Du in einem freien Deutschland am liebsten übernehmen?

Irgendwas mit Kunst und Kultur. Ich bin ja Veranstaltungskauffrau und ich mag es konzeptionell zu arbeiten. Kulturministerin würde mir gut gefallen. Oder für die Regierung und die Partei Großveranstaltungen zu organisieren. Ich glaube, wenn man die Weltanschauung in die Kultur einflechtet, dringt man bis in die Mitte der Gesellschaft vor. Brauchtum, Spiritualität und Militarismus intelligent kombiniert bei Massenevents – das wäre genau mein Fall.

16. Plan- oder Marktwirtschaft?

Schwierig. Komplett unkontrollierte Marktwirtschaft lehne ich ab. Komplette Planwirtschaft ist aber auch übertrieben. Schlüsselindustrien gehören in die Hand des Staates. Also zum Beispiel Rüstung, Stromerzeugung, Telekommunikation, um ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus denke ich, ein fairer Handel mit anderen Ländern ist wichtig, sollte aber kontrolliert werden nach ethischen Aspekten. Ich würde es verbieten, Wasser von Nestlé zu kaufen oder Schuhe und Textilien aus Fabriken, in denen Kinder arbeiten. Das ist unsozial und mir wäre es wichtig, nur mit Ländern zu handeln, die ihr Volk nicht ausbeuten. Da habe ich wohl einen stark sozialistischen Anspruch. Wenn aber solche Kriterien eingehalten werden, ist ein staatlich regulierter Handel in Ordnung. Frei nach dem Motto: „Was du nicht willst, dass man dir zufügt, füge niemand anderem zu.“ Handel ist auch eine Art von sozialer Verantwortung.

17. Was ist Dein Lieblings-Reiseziel innerhalb Deutschlands?

Mich inspiriert die Optik der Sächsischen Schweiz sehr. Da fahre ich gerne hin. Ebenso habe ich mich in die Stadt Dresden verliebt. Der Altstadtkern ist absolut schön, wenn im Sommer die Sonne tiefer steht und alles in ein goldenes Licht getaucht ist. Episch!

18. Welche ausländische Kultur beeindruckt Dich?

Ich war mal zwei Monate mit dem Rucksack in Indonesien. Der Gleichmut der Menschen dort hat mich beeindruckt. Egal wie arm die Menschen waren oder ob sie Krüppel auf der Straße waren, sie hatten eine absolut lebensbejahende Einstellung. Auch hat mich die Verbindung der Menschen auf Bali zu ihren Traditionen erfreut. Eine Freistellung, wenn sie ihrem Brauchtum nachgehen, ist dort ganz normal. Überall sind Tempel und alles ist immer sehr schön geschmückt. Ich glaube, sowas kann eine starke Verbindung zum Heimatboden herstellen.

19. In welchem Jahr würdest Du am liebsten leben wollen?

Noch einmal in den 90ern jung, frei, ohne Sorgen Vollgas geben. Es gab keine Handys und keine Obrigkeit, die wir fürchteten. Die Zeit war schon toll. Wir waren viele und wir haben auf den Straßen noch die Oberhand gehabt.

20. Mit welcher historischen Persönlichkeit würdest Du gerne ein Gespräch führen?

Mit Leni Riefenstahl und Hanna Reitsch.

21. Wo hat der Nationale Widerstand die größten Defizite?

Es scheint manchmal so, als hätten wir das eigene Profil verloren, weil jetzt unbedingt die Strategie der AfD nachgeahmt werden muss, um auch ein paar Pöstchen abzugreifen. Mir ist das zu unheimlich und unauthentisch. Mehr Mut zu eigenen Ideen und Kampagnen täten uns gut. Die IB hat das zum Beispiel schön hinbekommen früher. Die haben immer mal wieder etwas Eigenes kreiert. Sowas fehlt ein wenig: modern, radikal und innovativ mit gutem Erscheinungsbild. Leider reagieren wir zu viel anstatt von selbst zu agieren.

22. Und wo hat der Nationale Widerstand seine Stärken?

Dass er sich immer wieder neu zu erfinden weiß und auch nicht unbedingt stehenbleibt. Nur müssen die Formen perfektioniert werden.

23. Ist die AfD Teil des Problems oder Teil der Lösung?

Teil des Problems. Es sind doch überwiegend ehemalige CDU- und FDP-Typen. Was soll ich mit denen gemeinsam haben?

24. Was würdest Du gegenüber Deinen Kameraden niemals tun?

Leute hinhängen, um selbst besser wegzukommen. Das ist wohl das Allerdreckigste überhaupt. Wer mit den Behörden zusammenarbeitet und Infos oder Teilinfos liefert, sollte unsere Kreise verlassen. Derjenige disqualifiziert sich für unsere gute Gesellschaft. Wer diesem Staat die Arbeit abnimmt, hat bei uns nichts mehr verloren.

25. Wie viele Ausgaben der N.S. Heute hast Du bis jetzt gelesen – und was gefällt Dir an der Zeitschrift am besten?

Ich habe alle gelesen. Mir gefällt die Offenheit des Magazins. Unterschiedliche Sichtweisen zu gewissen Themen werden kontrovers diskutiert. Unsere Bewegung ist gar nicht so verbohrt, wie es ihr nachgesagt wird.

26. Welches Gedicht kannst Du auswendig aufsagen?

Den Anfang von Goethes Erlkönig. Das ist so schön düster.

27. Das Wichtigste in meinem Leben ist…

…an erster Stelle steht die Familie. An zweiter Stelle etwas zu hinterlassen, um nicht vergessen zu werden. Das können Kinder sein oder kulturelle Errungenschaften, die man erschaffen hat.

28. Wenn ich 80 bin, möchte ich…

…noch immer Menschen motivieren, etwas für ihre Heimat zu tun. Und im Garten sitzen bei Sonnenschein – und die Zeitung aufschlagen, ohne täglich Meldungen zu lesen, wie kaputt hier eigentlich alles ist.

29. In welchen Momenten machst Du Dir um Deutschland die größten Sorgen?

Wenn ich durch deutsche Großstädte laufe. Es fühlt sich an, als ob wir hier eine andere Identität übergestülpt bekommen von Menschen, die unsere Räume einnehmen.

30. Was gibt Dir Hoffnung?

Hoffnung? Was ist das? Ich bin Realist und es sieht im Augenblick echt schlecht aus für uns. Wenn wir der Tatsache ins Auge sehen, können wir vielleicht das letzte Bollwerk sein. Und wenn es nur aus Trotz ist, nicht zu ihrem Machwerk dazuzugehören und sich mit aller Kraft dagegenzustellen.

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #42

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