„100 Jahre Marsch auf Rom“ (Teil 5/5): Faschismus – Für immer geächtet und verschüttet?

Zum 100. Jahrestag der faschistischen Machtübernahme Benito Mussolinis durch den “Marsch auf Rom” am 27. Oktober 1922 veröffentlichen wir eine fünfteilige Serie über den italienischen Faschismus.

Teil 1: Fiume 1919/20 – Der Urknall der faschistischen Epoche in Europa

Teil 2: Der Marsch auf Rom – Die zweite Oktoberrevolution des 20. Jahrhunderts

Teil 3: MVSN – Mussolinis Verfügungstruppe

Teil 4: Repubblica Sociale Italiana (RSI) – Blaupause für eine Neuordnung Europas?

Propagandaplakat zur Kolonialpolitik

In der heutigen Zeit wird jeder, der sich gegen den linksliberalen Mainstream stellt, angegiftet und mit dem Schlagetotwort „Faschist“ mundtot gemacht. Aber was ist denn so Schlimmes am Faschismus, dass man ihn ewig niederhalten will? Kann es sein, dass er nur den Interessen der heute noch Herrschenden zuwiderläuft? Bilden nicht wieder Liberalkapitalisten und Kommunisten sowie Linke jeder Färbung eine Zange gegen das nationale Erwachen der Völker Europas?

Die Plutokraten wollen eine Auflösung der Nationalstaaten und eine wurzellose „One World“-Menschenmasse, die sie als Billiglohnsklaven ausbeuten können. Profitieren wird davon nur eine anonyme „Elite“. Beim Bolschewismus ist es nicht anders. Für die Utopie eines die Menschheit seligmachenden Paradieses auf Erden sollen auch hier die natürlich gewachsenen Völker und Nationalstaaten der Welt zersetzt und aufgelöst werden, damit es nur eine einzige, gleiche Menschheit geben soll, regiert von einem kommunistischen „Politbüro“. Eine x-mal gemischte und wurzellose Menschheit, reingepfercht in Fabriken und aufgeteilt auf Parzellen kollektivierter Landwirtschaft. Alles beide sind Doktrinen, die sich der natürlichen Ordnung widersetzen. Der Urheber dieser Zange ist die überstaatliche Weltfreimaurerei mit ihren Instrumenten, die da lauten: Kapitalismus, Parlamentarismus, Kommunismus, internationalistischer Sozialismus, Liberalismus und politischer Klerikalismus. Alles unter dem Motto: „Egal wen ihr wählt, ihr wählt immer uns.“

Wie man sieht, ist der Faschist als Vertreter einer naturgegebenen Ordnung, die sich auf Volk und Vaterland beruft, tatsächlich Tag für Tag von erbarmungslosen Todfeinden umgeben!

Ziele und Ästhetik des Faschismus

Wie schon in einigen Artikeln in diesem Magazin von mir geschildert, erwuchs nach dem Ersten Weltkrieg in Italien eine neue Bewegung als Gegenkraft gegen die Bolschewisierung Italiens und überhaupt des europäischen Kontinents. Der liberalistische italienische Staat lag darnieder und die Faschisten unter Benito Mussolini machten sich daran, den Augiasstall auszumisten, den Bolschewismus zu zerschmettern und dem alten, versagenden System eine neue Ordnung entgegenzusetzen.

Der Faschismus hatte das Ziel, nicht nur eine neue politische und wirtschaftliche Ordnung, sondern auch ein besseres Volk zu formen. Klassen- und Standesunterschiede sollten verschwinden. Auch die Gegensätze zwischen dem reichen Norden und dem armen, total unterentwickelten Süden sollten im Laufe der Zeit verschwinden. Die großen Entwicklungsprogramme für den Süden, insbesondere für Sizilien, machte der beginnende Krieg leider zunichte. Es sollte nur noch Italiener geben. Ein einziges, zusammengeschweißtes Volk. Das Volk als einheitlicher, gesunder, lebender Organismus.

In den Reihen der MVSN [Milizia Volontaria per La Sicurezza Nazionale – Anm. d. Red.], der faschistischen Miliz, sollte der neue Typus des Parteisoldaten geschaffen werden. Überhaupt sollte man einen Faschisten auch dann erkennen, wenn er keine Uniform oder Abzeichen trug. Allein schon durch seine Haltung, sein Auftreten und seinen Haarschnitt sollte er einen neuen Menschentypus prägen. So marschierten und kämpften hauptsächlich MVSN-Einheiten als die neuen Legionäre im Schwarzhemd, auf den Spuren und im Schatten ihrer antiken Vorgänger in den Kolonialkriegen in Libyen, Abessinien und im Spanischen Bürgerkrieg. Benito Mussolini wollte der Welt zeigen, dass es wieder ein anderes Italien und einen neuen, heroischen Typ Italiener gab. Italien sei „kein Land von Violinenspielern und Gastwirten“, meinte der Duce.

Rom war im Faschismus nicht nur ein geografischer Begriff, es war ein Mythos. Der Mythos des Römischen Imperiums, vergleichbar mit dem „Mythos des Reiches“ deutscherseits, war die Wurzel, zu der Mussolini sein Volk wieder zurückführen wollte, er wollte sein Volk dem Imperium als Grundlage neuer, großer Zeiten und einem Platz an der Sonne zuführen.

Italienische Kolonien waren damals bereits Libyen, Eritrea und Italienisch-Somaliland. Nach dem Abessinienkrieg 1935/36 kam noch Abessinien (Äthiopien) hinzu, somit war Italienisch-Ostafrika (Africa Orientale Italiana) zu einem festen Block abgerundet. 1941 wurde von den Italienern Britisch-Ostafrika für kurze Zeit besetzt. Nach einem gewonnenen Krieg der Achsenmächte war geplant, dass Tunesien, Ägypten und der Sudan noch einverleibt werden sollten. Somit hätte sich das geplante neue Römische Imperium vom Mittelmeer über Nordafrika bis hinunter ans Horn von Afrika erstreckt. Bei diesem Ordnungsfaktor hätten wir heute keine Probleme mit „Flüchtlings“-Strömen über das Mittelmeer und Wanderungen Kulturfremder aus dem Orient nach Europa.

Das faschistische Italien sah die Kolonien nicht als kommerzielle Ausbeutungsobjekte an, wie dies bei den damaligen Kolonialmächten westlich-plutokratischer Prägung der Fall war, sondern als neuen Lebensraum, verbunden mit urbar zu machendem Boden für die Ansiedlung von Bauern und dem nationalen Bevölkerungsüberschuss. Auch in den Kolonien wurden Straßensysteme, Fabriken, Bewässerungsanlagen, Siedlungen und Flugplätze gebaut. In Libyen fanden Ausgrabungen großer römischer, antiker Stätten statt. Die Parole lautete: „Wir sind zurückgekommen!“

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Die Revolution im Inneren

Und wie verlief im Inneren die faschistische Revolution? Auf jeden Fall friedlicher als in Sowjetrussland. Eingeführt wurde im Laufe der Zeit eine soziale, korporative, an den Bedürfnissen des Allgemeinwohls ausgerichtete, staatlich gelenkte Wirtschaftsordnung. Italien beschritt hiermit einen „Dritten Weg“ neben Plutokratie und Bolschewismus.

Wenn heute noch grüngefärbte Maoisten vom „Großen Sprung nach vorn“ des Genossen Mao schwärmen, der von Mitte der 50er- bis zum Anfang der 60er-Jahre stattfand, dann abgebrochen wurde und außer bis zu 55 Millionen Hungertoten nichts einbrachte, so kann man darauf nur erwidern, dass dieser „große Sprung“ für das unterentwickelte Agrarland Italien bereits erfolgreich in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Nur gab es keine zig Millionen Tote, sondern wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand für das Land.

In Italien begann damals der größte Bauboom von ganz Europa. Nicht nur neue Schulen, Postämter, Bahnhöfe und öffentliche Verwaltungsgebäude wurden errichtet, sondern auch ein staatliches Straßennetz und Flughäfen, zudem gab es einen Aus- und Neubau von Seehäfen. 1937 wurde von Mussolini „Cinecitta“ eröffnet, die heute noch größte Filmstadt Europas.

Neben der Automobilindustrie stand der Aufbau der Luftfahrt in hohem Kurs. So flog Italo Balbo, späterer Luftmarschall und ein Faschist der ersten Stunde, im Jahre 1930 mit zwölf Doppelrumpf-Flugbooten vom Typ Savoia-Marchetti S.55 von Orbetello nach Rio de Janeiro, und im Jahre 1933 mit 24 Flugbooten desselben Typs von Rom nach Chicago und New York. Die Seventh Avenue in Chicago wurde damals in „Balbo Drive“ umbenannt. Das nach dem Ersten Weltkrieg zerrissene und darniederliegende Italien hatte Dank der Aufbauleistungen des Faschismus wieder Weltgeltung. Trotz der großen Leistungen der italienischen Industrie war auch eine „Verländlichung“ vorgesehen. Man wollte die Landflucht stoppen und die Italiener wieder zur Scholle zurückführen.

Auf den Fahnen des Faschismus stand von vornherein das Anstreben wirtschaftlicher Autarkie. Um sich vom Ausland auch in der Ernährung unabhängig zu machen, wurde 1925 die erste „Weizenschlacht“ („battaglia del grano“) geschlagen. Ab 1934 wurde dieses Konzept als „Erzeugungsschlacht“ vom nationalsozialistischen Deutschland übernommen. Mussolini selbst beteiligte sich an der harten Arbeit der Bauern. Die Erhöhung der heimischen landwirtschaftlichen Produktivität kam besonders dem armen Süden zugute. Mussolini modernisierte die Landwirtschaft und führte Traktoren ein. Während im faschistischen Italien die Landwirtschaft einen großen Aufschwung nahm, wurden im sowjetischen Arbeiter- und Bauernparadies, im Zuge der Zwangskollektivierung, vor allem ukrainische Bauern (Kulaken) zig millionenfach ermordet oder dem Hungertod preisgegeben. Ein großes Projekt des italienischen Faschismus war die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe südöstlich von Rom. Von 1930-40 wurden in knapp zehn Jahren 840 Quadratkilometer ehemalige Sumpflandschaft zu einer landwirtschaftlichen Nutzfläche urbar gemacht und zudem fünf neue Städte darauf errichtet.

Während die Gegner des Bolschewismus in Sowjetrussland in einem gewaltigen Gulag-System zig millionenfach ermordet wurden und verreckten, wurden diejenigen, die die faschistische Ordnung beseitigen und in Italien am liebsten Verhältnisse wie in Sowjetrussland einführen wollten, auf sogenannte „Verbannungsinseln“ im Mittelmeer verbracht. Dort hatten sie wohl einen streng reglementierten Tagesablauf, aber im Gegensatz zu denen, die im bolschewistischen Gulag-System in bitterer Kälte litten und jämmerlich starben, war der Aufenthalt für Kommunisten und Sozialisten auf den „Verbannungsinseln“ der reinste staatlich alimentierte Mittelmeerurlaub.

Der große Fehler des italienischen Faschismus war, dass er die alten Eliten Adel, Großindustrie und reaktionäres Militär nicht früh genug abhalfterte. Im Krieg sollte sich dies später bitter rächen. Die Zeit des Radikalfaschismus der RSI [Repubblica Sociale Italiana – Anm. d. Red.] endete kriegsbedingt nach knapp zwei Jahren. Endgültig endete die faschistische Epoche in Europa mit der Ermordung des Duce durch bolschewistische Banditen am 28. April 1945.

Mussolini während einer „Weizenschlacht“, Propagandaplakat

Faschismus als Faktor für eine Neuordnung Europas?

Das Ende einer großen Idee, die auf andere europäische Länder ausstrahlte, für immer? In der heutigen Zeit des Niedergangs, in der die Kräfte des volksfeindlichen Liberalismus und eines enthemmten Turbokapitalismus durch selbstverursachtes Versagen und Krisen ihres korrupten, gewinnsüchtigen Systems die Völker Europas erneut in ein Chaos stürzen, besonders durch das ungebremste Hereinholen von Millionen Kulturfremder, ist die Zeit für eine Neuordnung angebrochen. Das System beseitigt sich selbst, denn das Wesen des liberalistischen Systems ist Selbstzerstörung. Nur mit dem verursachten Chaos müssen wir hinterher selbst zurechtkommen. Die sogenannten „Eliten“ sind dabei, uns eher alle erneut  dem Bolschewismus auszuliefern – eines ihrer bevorzugten Werkzeuge, um somit die Völker Europas weiterhin unter ihrer Kontrolle zu halten –, als ein nationales und soziales Erwachen zuzulassen.  Es ist ein „Bäumchen-Wechsle-dich“-Spiel. So sprechen gestandene Kommunisten jetzt schon davon, dass sie die Reserve seien, wenn der Kapitalismus zusammenbricht. – Nein, wir brauchen weder die einen noch die anderen! Auch die Genossen in den osteuropäischen Ländern hatten nach 1945 von Moskaus Gnaden über 40 Jahre lang ihre Chance und hinterließen nur ein einziges, zerklüftetes Trümmerfeld.

Warum werden ausgerechnet im heutigen System Bürgerwehren (mir klingt der Name echt zu bieder und bürgerlich, ich bevorzuge eher den Begriff Heim- und Einwohnerwehr) so verfolgt? Neuerdings auch die sogenannten „Prepper“, die Vorsorge für Krisenzeiten treffen wollen. Das herrschende System hat jetzt schon Angst, dass dies „Keimzellen“ seien, die die Macht übernehmen wollen, wenn es zum Zusammenbruch käme? Und wenn? Die „Eliten“ sollten mal darüber nachdenken, dass sie an diesem Zusammenbruch einzig und allein selbst die Schuld tragen, und sie brauchen nicht zu denken, dass nach dem Beseitigen des Schuttberges sie wieder mit ihren fetten Hintern Platz nehmen könnten, als wäre nichts gewesen!

Von bestimmter Seite wird immer gesagt, dass das Chaos der Geburtshelfer des Faschismus sei. So sei es! So wie es angeblich ein unter Verschluss liegendes Allheilmittel gegen den Krebs geben soll, so war, ist und bleibt das niedergehaltene Allheilmittel gegen alle widrigen politischen und wirtschaftlichen Zustände auf dieser Welt, gegen Ausbeutung, Werteverfall, Bolschewismus und Anarchie, einzig und allein der Faschismus. Denn:

Faschismus bedeutet Ordnung!

Immer liegt es an einer verschworenen Gemeinschaft elitärer Kämpfer, eine bessere Ordnung herbeizuführen. So begann es mit Gabriele D’Annunzio und seinen Arditi und Legionären bei der Besetzung Fiumes und den Squadristi und Schwarzhemden bei der Befreiung und Neuordnung ihrer italienischen Heimat. Getreu nach dem Spruch Gabriele D’Annunzios:

„Memento Audere Semper! – Denke daran, immer zu wagen!“

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #20/21

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